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Einführung in die Cloud-Migration

Der Einsatz der Cloud ist nicht länger eine Option, sondern eine Notwendigkeit, um wettbewerbsfähig und flexibel zu bleiben. Entdecken Sie die wichtigsten Säulen einer nahtlosen Cloud-Migration.

1. Executive Summary: Cloud-Migration

Im Zuge einer Cloud-Migration werden digitale Ressourcen wie Daten, Anwendungen und Prozesse sowie die zugrundeliegenden Technologien und Infrastrukturen von lokalen Rechenzentren in cloudbasierte Umgebungen überführt. Der Cloud-Anbieter hostet, verwaltet und skaliert diese Cloud-Infrastrukturen und -Plattformen. Die Cloud-Migration kann aber auch die Übertragung von Daten und Anwendungen von einem Cloud-Anbieter zu einem anderen einschließen. Nach der Migration können die Systeme entweder unverändert bleiben oder kontinuierlich optimiert und modernisiert werden.

2. Was versteht man unter Cloud-Migration?

Stellen Sie sich folgende Alltagssituation vor, um das zugrundeliegende Konzept zu veranschaulichen. Sie haben eine Sammlung an Fotos und Videos lokal auf Ihrem Smartphone gespeichert und möchten diese nun mit Freunden und Familie über Google Drive teilen und freigeben. Hierzu laden Sie die Dateien in eine cloudbasierte Anwendung, wo anderen berechtigten Personen Zugriff darauf gewährt wird. In diesem Kontext stellt das Hochladen von vergleichbar kleinen Dateien und geringvolumigen Daten wie private Fotos oder Videos in die Cloud eine einfache Cloud-Migration dar.

Unternehmen verfügen natürlich über ein weitaus größeres Volumen an Daten und Hunderte, wenn nicht gar Tausende, Anwendungen und Technologien, wodurch sich der Prozess der Cloud-Migration verständlicherweise um ein Vieles komplizierter, weitreichender und umfassender gestaltet.

Die Migration in die Cloud eröffnet eine Fülle neuer Möglichkeiten und Vorteile im Vergleich zum On-Premises-Betrieb. Dazu zählen Skalierbarkeit und Flexibilität, Kostenersparnis, die Gewährleistung von Geschäftskontinuität sowie die Bereitstellung von Disaster-Recovery-Funktionen für den Ernstfall. Gleichzeitig ist zu beachten, dass die Cloud-Migration kein einfacher Prozess ist und eine gründliche Planung sowie ein effektives Change-Management erfordert. Dies umfasst die Evaluierung der aktuellen Situation sowie einen reibungslosen Übergang zur neuen Cloud-Umgebung, in der die angestrebten Ziele erreicht werden sollen. In unserem Leitfaden werden alle diese Aspekte ausführlich behandelt.

Die Migration in die Cloud eröffnet eine Vielzahl von Vorteilen, die sie im Vergleich zu einer lokalen Infrastruktur zu einer attraktiven Alternative machen.

3. Warum in die Cloud migrieren?

Einige der Hauptgründe für die Entscheidung zur Cloud-Migration liegen in der Implementierung erweiterter Sicherheitsmaßnahmen, Kostenreduzierung sowie in der Optimierung und Modernisierung einer veralteten Infrastruktur. Durch diesen innovativen und zukunftsweisenden Schritt können Unternehmen von einem Investitionsausgabenmodell zu einem Betriebsausgabenmodell übergehen und dadurch ihre Abhängigkeit von teuren Ressourcen in internen Rechenzentren verringern. Eine ausführliche Betrachtung der konkreten Vorteile der Cloud-Migration lesen Sie in diesem Kapitel.

Insbesondere in dynamischen Umgebungen ermöglicht die Cloud-Technologie den Unternehmen, ihre Ressourcen je nach Bedarf einfach zu erhöhen oder zu verringern, um Kosten und Aufwand zu reduzieren. Nicht zuletzt verbessern Cloud-Anbieter ihre Dienste und Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig durch Sicherheitspatches und Software-Updates. Dadurch wird sichergestellt, dass Unternehmen Zugang zu modernen Technologien und den neuesten Softwareversionen haben, ohne dass komplexe, manuelle und kostspielige Upgrades erforderlich sind.

Was ist eine Legacy-Infrastruktur?

Unter Legacy-Infrastruktur versteht man veraltete, häufig schon seit längerer Zeit im Unternehmen eingesetzte Technologiesysteme, Hardware, Software und -architekturen. Diese Systeme haben oft seit Jahrzehnten keinen technologischen Fortschritt mehr erfahren und sind nicht mehr zeitgemäß. Die Legacy-Infrastruktur kann eine Vielzahl von Komponenten umfassen, wie beispielsweise Server, Netzwerkgeräte, Betriebssysteme, Datenbanken und Anwendungen.

Traditionelle bzw. veraltete Infrastrukturen werden in der Regel lokal verwaltet, was bedeutet, dass sie physisch in Form von Servern in den Einrichtungen oder geografischen Standorten eines Unternehmens vorhanden sind. Die Cloud-Migration ist eine Modernisierungsmaßnahme, um die Risiken im Zusammenhang mit veralteter Technologie zu minimieren und langfristig vorzubeugen.

  • Die Wartungs- und Supportkosten für die Legacy-Infrastruktur können erheblich ins Gewicht fallen, da qualifiziertes Fachpersonal, welches über Kenntnisse in älteren Technologien verfügt, kostspielig sein kann. Zudem kann die Beschaffung von Ersatzteilen für veraltete Hardware, deren Herstellung zunehmend zurückgefahren wird, sich problematisch und teuer gestalten. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass die ursprünglichen Hersteller oder Entwickler den Support und die Updates veralteter Systeme eingestellt haben, was bedeutet, dass Unternehmen keine wichtigen Wartungsmaßnahmen und andere Ressourcen mehr erhalten können.
  • Aus diesem Grund sind Legacy-Systeme auch anfälliger für Sicherheitsbedrohungen und Cyberangriffe, da ihnen die neuesten Sicherheitsupdates fehlen. Älteren Systemen mangelt es möglicherweise auch an wesentlichen Sicherheitsfunktionen, darunter fortschrittliche Verschlüsselungs- und Authentifizierungsmethoden, was das Risiko von Datenschutzverletzungen und unbefugtem Zugriff erhöht. Diese Schwachstellen machen sie zu attraktiven Zielen für Cyberkriminelle, die häufig auf ältere Systeme als Einstiegspunkte für ihre Angriffe zurückgreifen.
  • Neben den genannten Sicherheitslücken können ältere Systeme auch keine robusten Business-Continuity-Strategien wie Maßnahmen zur Datensicherung und -wiederherstellung bieten. Dadurch erhöht sich die Herausforderung, sensible Daten angemessen zu schützen und sie im Falle von Systemausfällen schnellstmöglich wiederherzustellen, um den Schaden zu minimieren. Häufige Systemausfälle, zeitintensive Wiederherstellungsmaßnahmen und manuelle Wartungsarbeiten stören den Geschäftsbetrieb und führen zu Produktivitätseinbußen.
  • Legacy-Systeme lassen sich möglicherweise nicht reibungslos in moderne Software und Hardware integrieren. Diese Inkompatibilitäten beschränken die Fähigkeit eines Unternehmens, neue Technologien einzuführen und sich an veränderte Geschäfts- und Marktbedingungen anzupassen. Besonders angesichts der Vielzahl von Softwareanwendungen, die innerhalb eines Unternehmens oder zwischen Geschäftspartnern verwendet werden, kann die Integration ein entscheidender Faktor sein, der für nahtlosere, effizientere und zuverlässigere Verbindungen sorgt.
  • Veraltete Systeme verfügen nicht über die notwendige Agilität, Skalierbarkeit und Flexibilität, um Geschäftsprozesse schnell an sich ändernde Marktanforderungen anzupassen. Stattdessen speichern sie Daten üblicherweise in verschiedenen lokalen Rechenzentren, während Unternehmen in der Cloud über eine einzige Quelle nahtlos auf ihre Daten und Ressourcen zugreifen können.

Legacy-Systemen stellen einen erheblichen Wettbewerbsnachteil dar, zum einen, weil sie Schwierigkeiten haben, zeitnah auf sich ändernde Kundenanforderungen zu reagieren, zum anderen, weil ihre Anwender nicht mit cloudfähigen Unternehmen mithalten können, welche die vielfältigen Vorteile der Cloud-Technologie nutzen.

Cloud-Migration als Wettbewerbsvorteil

Im Vergleich zu Legacy-Infrastrukturen bietet die Cloud-Technologie also eine Vielzahl von Vorteilen, die Unternehmen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschaffen können. So trägt sie zu einem agileren, kostengünstigeren und innovativeren Umfeld bei und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Konkurrenten in diversen Aspekten zu übertreffen. Nutzer von Cloud-Diensten müssen sich keine Gedanken über Sicherheit und Compliance, Business Continuity, Rentabilität, Time-to-Market und Nachhaltigkeitsanforderungen machen, da die umfassenden Komponenten typischer Cloud-Dienste diese Anforderungen bereits erfüllen und die erforderlichen Voraussetzungen bieten.

Die Sicherheitslücken veralteter Systeme haben wir oben bereits betrachtet. Cloud-Computing kann auf verschiedene Weisen zur IT-Sicherheit beitragen und die allgemeine Sicherheitslage von Unternehmen nachhaltig verbessern. Mit dem zunehmenden Wert von Daten müssen Unternehmen diese Ressourcen verstärkt vor internen und externen Bedrohungen wie Cyberangriffen oder Ransomware schützen.

  • Nutzer von Cloud-Diensten profitieren von fortschrittlichen Sicherheitsfunktionen. Cloud-Anbieter wenden robuste Verschlüsselungsprotokolle an, um Daten zwischen der IT des Unternehmens und dem Cloud-Server zu sichern. Auch gespeicherte Daten in der Cloud werden mit Verschlüsselungsalgorithmen geschützt, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Integrierte Firewalls und Zugriffskontrolllisten filtern und überwachen den Netzwerkverkehr, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Einheiten auf die Ressourcen zugreifen können. Zusätzlich bieten Cloud-Plattformen IAM-Tools, die es Unternehmen ermöglichen, den Benutzerzugriff zu verwalten und starke Authentifizierungsmethoden wie die Multi-Faktor-Authentifizierung durchzusetzen. Fein abgestufte Berechtigungen basierend auf Rollen und Verantwortlichkeiten werden nach dem Prinzip der geringsten Rechte zugewiesen.
  • Regelmäßige Sicherheitsupdates reduzieren zudem das Risiko, dass potenzielle Schwachstellen in Systemen von Angreifern ausgenutzt werden. Cloud-Anbieter übernehmen die Verantwortung für das Patch-Management und gewährleisten, dass ihre Dienste und die zugrundeliegende Infrastruktur stets mit den modernsten und fortschrittlichsten Sicherheitspatches aktualisiert werden.
  • Cloud-Provider bieten oft Compliance-Tools und -Berichte an, um Unternehmen bei der Erfüllung branchenspezifischer regulatorischer Anforderungen zu unterstützen, wodurch das Risiko von Bußgeldern und Strafen im Zusammenhang mit Verstößen reduziert wird.
  • Automatisierte Backups und Snapshot-Funktionen für regelmäßige Sicherungskopien vereinfachen die Datenwiederherstellung und bieten somit zusätzlichen Schutz vor Datenverlust. Gleichzeitig sorgen Cloud-Anbieter für Datenredundanz, indem sie Daten über mehrere Rechenzentren in verschiedenen geografischen Regionen replizieren – für eine hohe Datenverfügbarkeit und Fehlertoleranz.
  • Virtual Private Clouds (VPCs) etablieren geschützte Netzwerkumgebungen, isolieren Ressourcen und steigern die Netzwerksicherheit. Gleichzeitig unterstützen Cloud-Dienste sichere Kommunikationsprotokolle wie HTTPS und VPNs für verschlüsselte Datenübertragung und sicheren Zugriff auf Ressourcen.

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Die Cloud als Wettbewerbsvorteil

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Trends und Compelling Events, die die Cloud-Migration vorantreiben

Nach den Vorteilen, die mit Cloud-Diensten als Mittel zur Erlangung eines Wettbewerbsvorteils verbunden sind, wollen wir uns nun mit den konkreten Compelling Events und Trends befassen, die die Verbreitung von Cloud-Diensten vorantreiben.

  • Der Trend zu künstlicher Intelligenz (KI) ist einer der Faktoren, der Unternehmen dazu veranlasst, ihre IT-Infrastruktur und -Operationen von lokalen Systemen in die Cloud zu verlagern. Für KI und maschinelles Lernen werden oft erhebliche Rechenressourcen benötigt, die je nach Komplexität der Aufgaben variieren können. Cloud-Anbieter ermöglichen mit ihren Services eine skalierbare Rechenleistung, sodass Unternehmen ihre Ressourcen problemlos an die KI-Anforderungen anpassen können. Diese Flexibilität ist auf herkömmlichen Servern vor Ort nur schwer zu erreichen. Vor allem bei internationalen Vorhaben kann die Cloud-Technologie von Vorteil sein. Unternehmen, die KI-Lösungen weltweit einsetzen wollen, können die Rechenzentren von Cloud-Anbietern in verschiedenen geografischen Regionen nutzen und so einen latenzarmen Zugang zu KI-Diensten und eine globale Abdeckung sicherstellen. Nicht zuletzt können Unternehmen KI problemlos mit anderen Cloud-Diensten wie Analytik, Datenbanken und IIoT integrieren. Cloud-Ökosysteme bieten eine einheitliche Umgebung für verschiedene Aspekte von KI-Anwendungen.
  • Mit der Weiterentwicklung der Technologie wächst auch das Know-how von Hackern und Cyberkriminellen. Der unerwartete Anstieg der Telearbeit und die Abhängigkeit von digitalen Plattformen aufgrund unvorhergesehener Ereignisse haben erstklassige Ziele für Cyberkriminelle kreiert. Darüber hinaus konzentrieren sich die Regierungen weltweit verstärkt auf den Schutz von Endnutzerdaten und erhöhen damit den regulatorischen Druck auf Unternehmen, verantwortungsvoll mit Daten umzugehen. Wie oben erwähnt verfügen erfahrene Cloud-Anbieter über höchste und aktuellste Sicherheitsstandards, die durch Zertifizierungen bestätigt werden und eine nachweisliche und nachvollziehbare Garantie für die eingesetzten Sicherheitsmaßnahmen bieten.
  • Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, der Unternehmen dazu veranlasst, von einer On-Premises-Infrastruktur in die Cloud zu wechseln. Vor allem bei EDI, einer bewährten Technologie, die seit vielen Jahren im Einsatz ist und sich in vielen Branchen etabliert hat (also ein Legacy-System darstellt), kann es der Mangel an qualifizierten Fachkräften für Unternehmen schwierig machen, diese Systeme intern effektiv zu verwalten. Cloud-Anbieter bieten EDI-as-a-Service-Lösungen an, die die Komplexität herkömmlicher EDI-Setups vereinfachen. Cloudbasierte EDI-Lösungen umfassen häufig vorkonfigurierte Konnektoren, Dienstprogramme zur Datenumwandlung und Funktionen zur Partnerverwaltung. All dies kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Beschaffung und Einstellung von kompetenten EDI-Mitarbeitern, die in der Lage sind, Legacy-Systeme zu verwalten, aufgrund eines schrumpfenden Talentpools und des Ausscheidens von Fachleuten aus dem Berufsleben vor wachsenden Herausforderungen steht.
  • Die zunehmende Verbreitung von Remote-Arbeitspraktiken in verschiedenen geografischen Regionen und Branchen sowie der anhaltende Trend zur Globalisierung, der eine nahtlose und effiziente Zusammenarbeit von geografisch verteilten Teams erforderlich macht, haben Unternehmen dazu veranlasst, in die Cloud zu wechseln. Cloud-Dienste ermöglichen es den Mitarbeitern, von jedem beliebigen Standort auf ihre Arbeitstools, Anwendungen und Daten zuzugreifen und in Echtzeitumgebungen zusammenzuarbeiten – alles, was nötig ist, ist eine Internetverbindung. Mit Cloud-Diensten können die Mitarbeiter eine Vielzahl von Geräten für den Zugriff auf Arbeitsanwendungen und Daten nutzen. Diese Flexibilität steht im Einklang mit der Vielfalt der Geräte, die Mitarbeiter im Home-Office verwenden.
  • Nicht zuletzt können die Notwendigkeit, in die Cloud zu migrieren, und das Compelling Event, das dies vorantreibt, auch beim Unternehmen intern liegen. Bei einer "Cloud-First-Strategie" geben Unternehmen für eine Reihe von IT-Projekten und -Lösungen der Nutzung von Cloud-Computing und cloudbasierten Diensten den Vorzug. Bei jeder neuen IT-Initiative oder Technologiebereitstellung werden zunächst cloudbasierte Lösungen untersucht und eingesetzt, bevor Alternativen vor Ort in Betracht gezogen werden. Das Hauptziel einer Cloud-First-Strategie besteht darin, die Vorteile des Cloud-Computing zu nutzen. Es ist wichtig zu wissen, dass eine Cloud-First-Strategie nicht bedeutet, dass alle IT-Abläufe sofort in die Cloud verlagert werden müssen. Vielmehr bedeutet es, dass Cloud-Lösungen als erste Wahl in Betracht gezogen und ihre Eignung für ein bestimmtes Projekt gründlich geprüft wird. Unternehmen bewerten in der Regel ihre bestehende IT-Landschaft, ihre künftigen Ziele und die Anforderungen an die Einhaltung von Vorschriften, um das Ausmaß ihrer Cloud-Einführung im Rahmen einer Cloud-First-Strategie zu bestimmen.

4. Deployment-Modell für die Cloud-Migration

Die Wahl des richtigen Bereitstellungsmodells für die Cloud-Migration erfordert eine sorgfältige Prüfung der spezifischen Anforderungen des Unternehmens, der vorhandenen Infrastruktur sowie der Ziele und der Strategie.

Der erste Schritt besteht in der Bewertung der aktuellen IT-Umgebung, die ein wichtiger Ausgangspunkt für die Bestimmung des richtigen Bereitstellungsmodells für die Cloud-Migration ist. Diese Bewertung umfasst eine sorgfältige Evaluierung der vorhandenen Ressourcen, Anwendungen und Arbeitslasten, Leistungskennzahlen, Fähigkeiten, Mitarbeiter und Geschäftsziele sowie eine gründliche Daten- und Budgetanalyse. Auch rechtliche und Compliance-Anforderungen, die für die Branche und das Unternehmen gelten, spielen eine wichtige Rolle, da Datenschutz-, Sicherheits- und regulatorische Überlegungen die Entscheidungen zur Cloud-Migration bereits in einem frühen Stadium beeinflussen können. Die Dokumentation dieser Erkenntnisse dient als Grundlage für eine fundierte Entscheidungsfindung bei der Auswahl des am besten geeigneten Cloud-Bereitstellungsmodells. Außerdem ist es wichtig, ein Modell zu wählen, das alle erforderlichen Integrationsfunktionen bietet, um eine umfassende Integrationslandschaft in einem für die Unternehmensziele geeigneten Umfang zu schaffen.

Nach der Analyse der bestehenden IT-Umgebung und unter Berücksichtigung der erforderlichen Anforderungen und Ziele bewertet das Cloud-Migrationsteam verschiedene Bereitstellungsmodelle, um festzustellen, welches Modell diesen Faktoren am besten entspricht.

Private Cloud

Eine private Cloud ist eine Cloud-Computing-Umgebung, die ausschließlich einer einzigen Organisation gewidmet ist, egal ob es sich dabei um ein Unternehmen, eine Regierungsbehörde oder eine andere Art von Institution handelt. Das bedeutet, dass der gesamte Server oder bestimmte Server-Racks im Cloud-Rechenzentrum einer einzigen Organisation vorbehalten sind. Rechenressourcen wie Server, Speicher und Netzwerke werden für die ausschließliche Nutzung durch die Organisation, der die Cloud gehört, bereitgestellt und gewartet. Sie werden nicht mit anderen Organisationen oder der Allgemeinheit geteilt.

Je nach den Bedürfnissen des Kunden können einige Cloud-Anbieter die dedizierte Hardware im eigenen Rechenzentrum des Unternehmens unterbringen und die Verantwortung für die Verwaltung der Hardware behalten. Private Clouds bieten viele der Vorteile des Cloud-Computing, wie z. B. Skalierbarkeit, Flexibilität und Selbstbedienungsfunktionen, bieten aber auch ein höheres Maß an Kontrolle, Sicherheit und Datenschutz. Sie werden in der Regel von Unternehmen genutzt, die besondere Sicherheits- und Compliance-Anforderungen haben oder eine vollständige Kontrolle über ihre Daten und Infrastruktur benötigen. Private Clouds können vor Ort in den Rechenzentren eines Unternehmens oder von Drittanbietern gehostet werden.

Hyperscaler

Hyperscaler sind auch als öffentliche Clouds bekannt und stellen ein traditionelles Modell dar. Der Begriff „Hyperscaler“ ist die Abkürzung für „Hyperscale-Cloud-Anbieter“ oder „Hyperscale-Rechenzentrumsbetreiber“ und bezeichnet die größten und einflussreichsten Unternehmen, die Cloud-Computing-Dienste anbieten und Rechenzentren in großem Maßstab betreiben. Diese Unternehmen verfügen über eine umfangreiche Infrastruktur und riesige Rechenzentren mit einer enormen Anzahl von Servern und Speichersystemen. Hyperscaler sind dafür bekannt, dass sie Cloud-Dienste in globalem Maßstab bereitstellen und ein breites Spektrum von Kunden bedienen können, von Privatkunden bis hin zu Großunternehmen.

Dazu gehören namhafte Hyperscale-Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure, Google Cloud Platform (GCP) und IBM Cloud. SEEBURGER bietet vorkonfigurierte Konnektoren für diese und viele weitere Anbieter, die sich an jede Cloud-Umgebung anpassen lassen. Die BIS Plattform kann in jeder öffentlichen Cloud eingesetzt werden. Das senkt die Betriebskosten und steigert die Effizienz mit zuverlässigen Business-IT-Services, damit die Daten sofort und sicher dort sind, wo sie gebraucht werden.

Hybrides Cloud-Modell

Das hybride Cloud-Modell ist ein Bereitstellungsmodell im Cloud-Computing, bei dem die Infrastruktur vor Ort, private Cloud-Dienste und öffentliche Cloud-Dienste kombiniert werden. Das bedeutet, dass bei einem hybriden Cloud-Bereitstellungsmodell einige Arbeitslasten und Daten in einer privaten Cloud oder einem lokalen Rechenzentrum gehostet werden, während andere in einer öffentlichen Cloud-Umgebung gehostet werden. In Bezug auf die Cloud-Migration bedeutet Hybrid Cloud, dass ein Unternehmen bestimmte Daten und Anwendungen in ein von einem Cloud-Service-Anbieter bereitgestelltes Rechenzentrum überträgt, während andere im unternehmenseigenen Rechenzentrum verbleiben.

Dadurch wird eine einheitliche „hybride“ Architektur geschaffen, die das Betreiben von Anwendungen erleichtert und es Unternehmen ermöglicht, die Vorteile von privaten und öffentlichen Clouds zu nutzen und gleichzeitig ein gewisses Maß an Integration und Orchestrierung zwischen ihnen aufrechtzuerhalten.

Die strategische Einführung des hybriden Cloud-Bereitstellungsmodells wird bei der Cloud-Migration häufig bevorzugt, da sie mehr Flexibilität bietet und es den Unternehmen ermöglicht, auf unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen einzugehen. Manche Organisationen entscheiden sich auch aufgrund von Unternehmensrichtlinien oder Vorschriften in Bezug auf die Datenverfügbarkeit für dieses Modell.

Multi Cloud

Multi Cloud bezieht sich auf die Nutzung mehrerer Cloud-Computing-Dienste oder -Plattformen von verschiedenen Cloud-Anbietern. Im Kontext der Cloud-Migration ist das der Prozess der Migration von Anwendungen und Daten zu verschiedenen Cloud-Anbietern.

Anstatt von einem einzigen Cloud-Anbieter abhängig zu sein, nutzen Unternehmen, die eine Multi-Cloud-Strategie umsetzen, Dienste und Ressourcen von verschiedenen Anbietern, die auf ihre spezifischen Anforderungen zugeschnitten sind. Auf diese Weise kann ein Unternehmen Arbeitslasten über einen Cloud-Anbieter bereitstellen, der auf die jeweilige Art von Dienst spezialisiert ist. So kann ein Unternehmen beispielsweise seinen Anwendungsserver in einer Cloud hosten und den Datenbankbetrieb in einer anderen Cloud verwalten.

Zu diesen Cloud-Diensten gehören Infrastructure as a Service (IaaS), Integration Platform as a Service (iPaaS) und Software as a Service (SaaS), die im Folgenden erläutert werden.

5. Bereitstellungsmodelle

iPaas

Integration Platform as a Service, kurz iPaaS, ist eine cloudbasierte Lösung zur Optimierung und Erleichterung der Integration unterschiedlicher Systeme und Anwendungen innerhalb einer Organisation. Sie dient als umfassende Middleware, die die nahtlose Verbindung und Kommunikation zwischen verschiedenen Softwareanwendungen, Datenquellen und Diensten ermöglicht, unabhängig von deren Standort oder der zugrunde liegenden Technologie. Dieses Betriebsmodell fungiert als vereinheitlichende Schicht und bietet eine zentralisierte Plattform, auf der Unternehmen Integrationen entwerfen, bereitstellen und verwalten können, ohne dass eine umfangreiche Programmierung oder Infrastrukturverwaltung erforderlich ist. Es unterstützt den gesamten Lebenszyklus von Integrationen, von Design und Entwicklung bis hin zu Bereitstellung, Überwachung und Wartung. Durch das Angebot einer skalierbaren und flexiblen Umgebung ermöglicht iPaaS Unternehmen die Anpassung an sich verändernde Integrationsanforderungen.

Die Cloud-Migration zu einer iPaaS-Plattform bezieht sich auf den Prozess der Umstellung der Integrationsinfrastruktur eines Unternehmens auf eine cloudbasierte iPaaS-Lösung. Diese Migration beinhaltet die Abkehr von traditionellen Integrationsmethoden vor Ort oder von alten Middleware-Systemen, um die Vorteile einer cloudbasierten Integrationsplattform zu nutzen. Diese Art der Cloud-Migration ermöglicht es Unternehmen, ihre Integrationsprozesse zu optimieren, indem sie die Vorteile einer skalierbaren, flexiblen und leicht zugänglichen Cloud-Umgebung nutzen. Die Migration umfasst in der Regel die Verlagerung von Integrationsworkflows, Konnektoren und Datentransformationen auf die iPaaS-Plattform, wodurch eine nahtlose Konnektivität zwischen verschiedenen Anwendungen, Systemen und Datenquellen ermöglicht wird. Dieser Wechsel zu iPaaS kann die Flexibilität erhöhen, die Infrastrukturkosten senken und zentrale Verwaltungs- und Überwachungsfunktionen für Integrationsaufgaben bieten. Dies entspricht dem allgemeinen Trend, dass Unternehmen cloudbasierte Lösungen einsetzen, um ihre IT-Infrastruktur zu optimieren und Initiativen zur digitalen Transformation innerhalb ihrer Ökosysteme zu unterstützen.

IaaS

Infrastructure as a Service (IaaS) ist eine Kategorie des Cloud-Computing, die virtualisierte Rechenressourcen über das Internet bereitstellt. In einem IaaS-Modell können Benutzer virtualisierte Hardwareressourcen wie Rechenleistung, Speicherplatz und Netzwerke von einem Cloud-Service-Anbieter mieten oder bereitstellen, anstatt eine physische Infrastruktur zu besitzen und zu warten. IaaS bietet eine skalierbare und flexible Lösung, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Computerressourcen dynamisch an den Bedarf anzupassen. Die Nutzer haben die Kontrolle über Betriebssysteme, Anwendungen und einige Netzwerkkomponenten, während der Cloud-Anbieter für die Verwaltung der zugrundeliegenden Infrastruktur, einschließlich der Server, des Speichers und der Rechenzentrumseinrichtungen, verantwortlich ist.

Die Migration zu IaaS ist gemeinhin als „Lift-and-Shift“-Ansatz bekannt. Bei diesem Migrationsmodell wird eine Anwendung vom Rechenzentrum eines Unternehmens auf die Rechen-, Speicher- und Netzwerkinfrastruktur im Rechenzentrum eines Cloud-Anbieters übertragen, im Idealfall mit minimalen Änderungen. Auf diesen Ansatz wird später noch näher eingegangen.

SaaS

Software as a Service, kurz SaaS, ist ein Cloud-Computing-Servicemodell, das Softwareanwendungen über das Internet auf Abonnementbasis bereitstellt. Bei einem SaaS-Modell können Nutzer auf Softwareanwendungen, die von einem Drittanbieter gehostet werden, zugreifen und diese nutzen, anstatt die Software lokal auf ihren eigenen Computern oder Servern zu installieren und zu pflegen.

Bei der SaaS-Cloud-Migration werden sowohl die Daten als auch die Funktionalität einer Anwendung, die derzeit im Rechenzentrum eines Unternehmens gehostet wird, in eine cloudbasierte Anwendung übertragen, die von einem Cloud-Dienstanbieter bereitgestellt wird. In der Praxis bedeutet dies die Umstellung ganzer Geschäftsprozesse, z. B. der Buchhaltung. Wenn ein Unternehmen beispielsweise seine Buchhaltungsprozesse derzeit mit einer lokalen Hauptbuchanwendung verwaltet, die von der IT-Abteilung gepflegt wird, würde eine SaaS-Migration bedeuten, dass die Buchhaltungsanwendung eines Cloud-Anbieters übernommen wird. Diese cloudbasierte Lösung, die vom Anbieter kontinuierlich gewartet und aktualisiert wird, läuft in dessen Rechenzentrum und wird von den Mitarbeitern des Unternehmens über einen Webbrowser aufgerufen. Bei dieser Migration wird nicht nur die Anwendung verlagert, sondern auch das Betriebs- und Wartungsmodell geändert, wobei der Cloud-Anbieter die Verantwortung für die laufenden Aktualisierungen und Patches übernimmt.

Fully Managed Service

Ein Fully Managed Service in der Cloud-Migration bezieht sich auf einen Cloud-Computing-Dienst oder eine -Lösung, die vollständig von einem Cloud-Service-Anbieter bereitgestellt und gewartet wird. Im Rahmen der Cloud-Migration bedeutet das, dass der Anbieter die Verantwortung für alle Aspekte des Dienstes übernimmt, einschließlich Bereitstellung der Infrastruktur, Konfiguration, Wartung, Überwachung, Updates und Sicherheit.

Die Entscheidung für einen Fully Managed Service kann den Prozess für Unternehmen erheblich vereinfachen. Anstatt die Feinheiten der Infrastruktur, der Software und anderer Komponenten selbst zu verwalten, können Unternehmen diese Aufgaben an den Cloud-Service-Anbieter delegieren. Auf diese Weise können sich die Unternehmen stärker auf ihre Kernkompetenzen und Anwendungen konzentrieren und sich auf das Fachwissen des Anbieters verlassen, der die operativen Aspekte der migrierten Dienste übernimmt.

Fully Managed Services können verschiedene Angebote umfassen, z. B. vollständig gemanagte Datenbanken, serverloses Computing, gemanagte Kubernetes-Cluster und mehr. Der Grad der Managementleistung kann je nach Service und Anbieter variieren, aber das übergreifende Ziel ist es, betriebliche Aufgaben auf den Anbieter zu übertragen, sodass das Unternehmen von reduzierter Komplexität, verbesserter Skalierbarkeit und oft auch einer höheren Sicherheit und Zuverlässigkeit profitieren kann.

6. Das 1x1 der Cloud-Migration – von der Theorie zur Praxis

Arten der Cloud-Migration

Für welche Art der Cloud-Migration sich ein Unternehmen entscheidet, hängt von der Art der zu migrierenden Ressourcen, dem Migrationszweck und dem Zielort der Daten ab. Im Folgenden werden wir drei Szenarien erläutern.

Migration des Rechenzentrums

Im Kontext der Cloud-Migration bezieht sich die Migration des Rechenzentrums auf den Prozess der Verlagerung bestehender IT-Infrastrukturen und Daten von physischen, lokalen Rechenzentren oder Mainframes auf die Server eines Cloud-Anbieters. Diese Art der Migration ermöglicht es Unternehmen, ihre IT-Ressourcen effizienter zu managen, flexibel zu skalieren und die Vorteile von Cloud-Computing-Plattformen zu nutzen.

Es ist wichtig, diesen Prozess sorgfältig zu planen und auszuführen, um mögliche Probleme zu vermeiden und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Netzwerke mit hoher Kapazität sind die bevorzugte Wahl für die Verlagerung von Rechenzentrumsressourcen in die Cloud. In Fällen, in denen kein stabiles Netzwerk zur Verfügung steht, können die Ressourcen jedoch auch auf herkömmliche Weise migriert werden, indem sie zunächst auf Festplatten und „Data Box“-Geräte mit hoher Kapazität übertragen werden. Anschließend werden diese physischen Speichergeräte an den Cloud-Anbieter geschickt, der die Daten dann auf seine Server hochlädt.

Strategien für die Cloud-Migration

Cloud-Migration fasst ein vielfältiges Spektrum von Strategien für Unternehmenstechnologien zusammen, das von einfachen Migrationen mit minimalen Anpassungen an Anwendungen und virtuellen Maschinen (Rehosting) bis hin zu umfassenden Überarbeitungen der gesamten digitalen Infrastruktur (Redesign oder Plattformwechsel) reicht. Diese Migrationsstrategien, die oft als die „sechs Rs der Migration“ bezeichnet werden, stellen die am weitesten verbreiteten Ansätze bei der Cloud-Migration dar. Welche Strategie zu wählen ist, hängt oft von der Migrationsbereitschaft des Unternehmens ab.

Die folgenden sechs Strategien müssen nicht unbedingt im Widerspruch zueinander stehen, sondern können sich in bestimmten Fällen auch gegenseitig ergänzen, was wiederum von den Migrationszielen und den Geschäftsanforderungen abhängt

Beim Refactoring werden Änderungen am bestehenden Code, der Architektur oder dem Design von Anwendungen vorgenommen, um sie für die Cloud-Umgebung zu optimieren. Im Gegensatz zum Rehosting oder Replatforming, bei denen der Schwerpunkt auf der Verlagerung von Anwendungen mit minimalen Änderungen liegt, geht das Refactoring einen Schritt weiter, indem es die Anwendung umstrukturiert und verbessert, um cloudnative Funktionen vollständig zu nutzen.

Ziel des Refactoring ist es, die Leistung, Skalierbarkeit und Effizienz von Anwendungen in der Cloud zu verbessern und dabei Dienste wie Serverless Computing, Microservices-Architektur und andere cloudspezifische Funktionalitäten zu nutzen. Dieser Prozess umfasst häufig das Umschreiben oder Reorganisieren von Codes, die Übernahme von cloudnativen Entwicklungspraktiken und die Optimierung der Anwendungen, die Gegenstand der Migration sind, um die Ressourcen besser zu nutzen.

Auch wenn das Refactoring im Vergleich zu Migrationsstrategien, die weniger Aufwand erfordern, mehr Zeit und Ressourcen in Anspruch nimmt, bietet es das Potenzial für langfristige Vorteile wie verbesserte Agilität, geringere Betriebskosten und die Fähigkeit zur Anpassung an sich verändernde Geschäftsanforderungen. Aus diesem Grund sind die Triebfedern für die Einführung dieser Strategie häufig Geschäftsanforderungen, die nur durch Cloud-Funktionen und Merkmale erfüllt werden können, die in der aktuellen Landschaft nicht gegeben sind, wie z. B. automatische Skalierung oder serverloses Computing. Refactoring eignet sich besonders für Unternehmen, die die Vorteile der Cloud in vollem Umfang nutzen und Anwendungen erstellen möchten, die für diese Cloud-Umgebung optimiert sind. Allerdings ist es auch die teuerste der sechs Strategien.

Cloud-Migration – ein Aktionsplan

Nach der Auswahl einer Strategie, die den Bedürfnissen, Anforderungen und Zielen eines Unternehmens entspricht, ist es an der Zeit, die Theorie in die Praxis umzusetzen.

Die Gründe und der Umfang der Migration können variieren, aber der grundlegende Prozess umfasst immer die gleichen Schritte. Außerdem sollte das Hauptziel der Migration immer darin bestehen, die Agilität und Kosteneinsparungen zu erzielen, die die Cloud bietet, und gleichzeitig die Sicherheit der Daten und Anwendungsprozesse während und nach der Migration zu gewährleisten. Typischerweise wird ein Migrationsprogramm in drei Hauptphasen unterteilt: Vorbereitung, eigentliche Migration einschließlich Tests und Go-Live sowie Nachbereitung der Migration, da es sich bei der Migration in die Cloud und der Modernisierung in der Cloud um einen fortlaufenden Prozess handelt, der einer kontinuierliche Optimierung bedarf.

Unternehmen haben mehrere Möglichkeiten, wenn sie ihre Cloud-Migration einleiten wollen. Sie können sich für einen Do-it-yourself-Ansatz entscheiden, bei dem sie ihre vorhandenen Arbeitskräfte einsetzen. Alternativ können sie mit einem Public-Cloud-Anbieter zusammenarbeiten und dessen Migrationstools nutzen. Eine weitere praktikable Option ist die Beauftragung von Migrationspartnern, die technisches Know-how und Unterstützung während des Prozesses bieten.

Die folgenden allgemeinen Schritte sollten unabhängig davon immer in einem Cloud-Migrationsprogramm enthalten sein.

Prüfung und Planung

Der erste Schritt eines Migrationsprogramms besteht darin, die bestehende IT-Landschaft mit ihren Lücken und Schwachstellen zu erfassen, die als Grundlage für Innovationen im Unternehmen dienen. Es ist wichtig, die aktuelle IT-Infrastruktur, die Anwendungen und die Daten zu bewerten und zu evaluieren. Die ermittelten verbesserungswürdigen Bereiche bilden die Grundlage für die Cloud-Migrationsinitiative. Darüber hinaus kann das Unternehmen redundante Anwendungen und andere Infrastrukturkomponenten identifizieren, die in der Cloud nicht mehr benötigt werden, wie in der zuvor erörterten Strategie für das Retiring aus der Cloud beschrieben. Es ist wichtig, bereits bei diesen ersten Schritten die relevanten Stakeholder einzubeziehen, insbesondere diejenigen, die direkt von der neuen IT-Infrastruktur betroffen sind.

Nach der Identifizierung von Lücken legt das Migrationsteam klare Ziele für die Cloud-Migration fest und stellt sicher, dass diese den individuellen Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Dies geht über Überlegungen zu Kosteneinsparungen, Skalierbarkeit und Leistungsverbesserungen hinaus. Diese Ziele müssen dann in einen klar definierten und realistischen Zeitplan eingebettet werden.

Der letzte Schritt der anfänglichen Bewertung und Planung ist die Entscheidung über das geeignete Cloud-Bereitstellungsmodell auf der Grundlage der organisatorischen Anforderungen und die Festlegung des Ansatzes für die Durchführung der Migration. Das Unternehmen kann die Migration entweder intern durchführen oder auf das Fachwissen eines Drittanbieters von Cloud-Diensten zurückgreifen.

Was sind mögliche Herausforderungen bei der Cloud-Migration?

Neben all den bereits erwähnten Vorteilen und Möglichkeiten, die eine Cloud-Migration bietet, ist es wichtig zu erwähnen, dass Cloud-Migrationen ohne sorgfältige Planung zeitaufwändig und kostspielig sein können. Durch eine angemessene Planung und die Auswahl des richtigen Cloud-Anbieters oder Migrationsexpertenteams kann das Risiko, mit einer der in diesem Kapitel beschriebenen Herausforderungen konfrontiert zu werden, jedoch auf ein Minimum reduziert werden.

Insgesamt hängen Umfang und Ausmaß der mit einem Migrationsprojekt verbundenen Risiken und Herausforderungen von den Ressourcen des Unternehmens, den Geschäftsanforderungen und den IT-Kapazitäten sowie von der gewählten Strategie und dem Umfang der Migration selbst ab.

Es ist von entscheidender Bedeutung, technische Komplexitäten innerhalb Ihrer bestehenden Systeme zu erkennen und effektiv zu lösen. Beispielsweise können bestimmte Anwendungen voneinander abhängig sein, und die Verlagerung einer Anwendung ohne Berücksichtigung der anderen kann zu Betriebsstörungen führen. Ältere Systeme könnten nicht mit Cloud-Umgebungen kompatibel sein, was umfangreiche Änderungen oder sogar eine komplette Neuentwicklung erforderlich macht. Das Risiko potenzieller Ausfälle oder Ausfallzeiten, die durch einen vorübergehenden Offline-Status von Anwendungen verursacht werden, hat schwerwiegende Folgen für die Anwendungsperformance und die Kundenbindung, insbesondere wenn keine angemessenen Backups oder Ressourcenzuweisungen vorhanden sind. Auf diese Weise sind die Unternehmensdaten großen Risiken ausgesetzt. Einige Daten sind möglicherweise nicht verfügbar oder es besteht das Risiko einer Verletzung der Datensicherheit. Eine mögliche Strategie zur Abschwächung oder Minimierung dieses Risikos besteht darin, vor der eigentlichen Migration eine sichere Testumgebung einzurichten und ein umfassendes und sicheres Backup der Daten zu erstellen, um potenziellen Verlusten aufgrund der technischen Komplexität und Hindernisse entgegenzuwirken. Die Implementierung von Sicherheitskontrollen wie privilegierter Zugriff und Anwendungsverschlüsselung ist ebenfalls von Vorteil.

Die Migration einer großen Anzahl von Anwendungen in die Cloud stellt eine Herausforderung für die Skalierbarkeit dar und erfordert eine sorgfältige und schrittweise Planung. Insbesondere die Übertragung großer Datenmengen in die Cloud wird zu einer zeitaufwändigen Aufgabe, vor allem in Szenarien mit begrenzter Bandbreite. Treten nach der Migration Probleme auf, kann die Wiederherstellung des vorherigen Zustands kompliziert und zeitaufwändig sein.

Der Übergang zur Cloud geht über eine reine IT-Initiative hinaus und hat das Potenzial, die gesamte Geschäftsstrategie tiefgreifend zu beeinflussen, wie die Annahme eines „Cloud-First“-Ansatzes verdeutlicht. Dieser strategische Wandel beinhaltet die Priorisierung der Nutzung cloudbasierten Lösungen, wobei Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz im Vordergrund stehen. Eine „Cloud-First“-Strategie rationalisiert nicht nur den IT-Betrieb, sondern verändert auch grundlegend die Art und Weise, wie Unternehmen Technologie als integralen Bestandteil ihrer Geschäftsstrategie betrachten. Neben den unmittelbaren operativen Vorteilen wie gesteigerter Effizienz und geringeren Infrastrukturkosten wird die Cloud zu einem strategischen Wegbereiter für weiterreichende Geschäftsziele. Abgesehen von den Vorteilen eines „Cloud-First“-Ansatzes und der Tatsache, dass die Einführung der Cloud in einem Unternehmen nicht nur die IT-Abteilung, sondern das gesamte Unternehmen betreffen kann, ist zu beachten, dass die Initiative mehr Aufwand und eine gründlichere Planung erfordern kann, als zunächst angenommen. Wenn das Team dies nicht in einem umfassenden Ansatz berücksichtigt, kann die Cloud-Migration möglicherweise nicht ihr volles Potenzial im gesamten Unternehmen entfalten und zu Unstimmigkeiten zwischen den verschiedenen und individuellen Interessen und Bedürfnissen der Beteiligten führen.

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