Einführung in die Cloud-Migration
Der Einsatz der Cloud ist nicht länger eine Option, sondern eine Notwendigkeit, um wettbewerbsfähig und flexibel zu bleiben. Entdecken Sie die wichtigsten Säulen einer nahtlosen Cloud-Migration.
1. Executive Summary: Cloud-Migration
Im Zuge einer Cloud-Migration werden digitale Ressourcen wie Daten, Anwendungen und Prozesse sowie die zugrundeliegenden Technologien und Infrastrukturen von lokalen Rechenzentren in cloudbasierte Umgebungen überführt. Der Cloud-Anbieter hostet, verwaltet und skaliert diese Cloud-Infrastrukturen und -Plattformen. Die Cloud-Migration kann aber auch die Übertragung von Daten und Anwendungen von einem Cloud-Anbieter zu einem anderen einschließen. Nach der Migration können die Systeme entweder unverändert bleiben oder kontinuierlich optimiert und modernisiert werden.
2. Was versteht man unter Cloud-Migration?
Stellen Sie sich folgende Alltagssituation vor, um das zugrundeliegende Konzept zu veranschaulichen. Sie haben eine Sammlung an Fotos und Videos lokal auf Ihrem Smartphone gespeichert und möchten diese nun mit Freunden und Familie über Google Drive teilen und freigeben. Hierzu laden Sie die Dateien in eine cloudbasierte Anwendung, wo anderen berechtigten Personen Zugriff darauf gewährt wird. In diesem Kontext stellt das Hochladen von vergleichbar kleinen Dateien und geringvolumigen Daten wie private Fotos oder Videos in die Cloud eine einfache Cloud-Migration dar.
Unternehmen verfügen natürlich über ein weitaus größeres Volumen an Daten und Hunderte, wenn nicht gar Tausende, Anwendungen und Technologien, wodurch sich der Prozess der Cloud-Migration verständlicherweise um ein Vieles komplizierter, weitreichender und umfassender gestaltet.
Die Migration in die Cloud eröffnet eine Fülle neuer Möglichkeiten und Vorteile im Vergleich zum On-Premises-Betrieb. Dazu zählen Skalierbarkeit und Flexibilität, Kostenersparnis, die Gewährleistung von Geschäftskontinuität sowie die Bereitstellung von Disaster-Recovery-Funktionen für den Ernstfall. Gleichzeitig ist zu beachten, dass die Cloud-Migration kein einfacher Prozess ist und eine gründliche Planung sowie ein effektives Change-Management erfordert. Dies umfasst die Evaluierung der aktuellen Situation sowie einen reibungslosen Übergang zur neuen Cloud-Umgebung, in der die angestrebten Ziele erreicht werden sollen. In unserem Leitfaden werden alle diese Aspekte ausführlich behandelt.
3. Warum in die Cloud migrieren?
Einige der Hauptgründe für die Entscheidung zur Cloud-Migration liegen in der Implementierung erweiterter Sicherheitsmaßnahmen, Kostenreduzierung sowie in der Optimierung und Modernisierung einer veralteten Infrastruktur. Durch diesen innovativen und zukunftsweisenden Schritt können Unternehmen von einem Investitionsausgabenmodell zu einem Betriebsausgabenmodell übergehen und dadurch ihre Abhängigkeit von teuren Ressourcen in internen Rechenzentren verringern. Eine ausführliche Betrachtung der konkreten Vorteile der Cloud-Migration lesen Sie in diesem Kapitel.
Insbesondere in dynamischen Umgebungen ermöglicht die Cloud-Technologie den Unternehmen, ihre Ressourcen je nach Bedarf einfach zu erhöhen oder zu verringern, um Kosten und Aufwand zu reduzieren. Nicht zuletzt verbessern Cloud-Anbieter ihre Dienste und Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig durch Sicherheitspatches und Software-Updates. Dadurch wird sichergestellt, dass Unternehmen Zugang zu modernen Technologien und den neuesten Softwareversionen haben, ohne dass komplexe, manuelle und kostspielige Upgrades erforderlich sind.
Was ist eine Legacy-Infrastruktur?
Unter Legacy-Infrastruktur versteht man veraltete, häufig schon seit längerer Zeit im Unternehmen eingesetzte Technologiesysteme, Hardware, Software und -architekturen. Diese Systeme haben oft seit Jahrzehnten keinen technologischen Fortschritt mehr erfahren und sind nicht mehr zeitgemäß. Die Legacy-Infrastruktur kann eine Vielzahl von Komponenten umfassen, wie beispielsweise Server, Netzwerkgeräte, Betriebssysteme, Datenbanken und Anwendungen.
Traditionelle bzw. veraltete Infrastrukturen werden in der Regel lokal verwaltet, was bedeutet, dass sie physisch in Form von Servern in den Einrichtungen oder geografischen Standorten eines Unternehmens vorhanden sind. Die Cloud-Migration ist eine Modernisierungsmaßnahme, um die Risiken im Zusammenhang mit veralteter Technologie zu minimieren und langfristig vorzubeugen.
- Die Wartungs- und Supportkosten für die Legacy-Infrastruktur können erheblich ins Gewicht fallen, da qualifiziertes Fachpersonal, welches über Kenntnisse in älteren Technologien verfügt, kostspielig sein kann. Zudem kann die Beschaffung von Ersatzteilen für veraltete Hardware, deren Herstellung zunehmend zurückgefahren wird, sich problematisch und teuer gestalten. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass die ursprünglichen Hersteller oder Entwickler den Support und die Updates veralteter Systeme eingestellt haben, was bedeutet, dass Unternehmen keine wichtigen Wartungsmaßnahmen und andere Ressourcen mehr erhalten können.
- Aus diesem Grund sind Legacy-Systeme auch anfälliger für Sicherheitsbedrohungen und Cyberangriffe, da ihnen die neuesten Sicherheitsupdates fehlen. Älteren Systemen mangelt es möglicherweise auch an wesentlichen Sicherheitsfunktionen, darunter fortschrittliche Verschlüsselungs- und Authentifizierungsmethoden, was das Risiko von Datenschutzverletzungen und unbefugtem Zugriff erhöht. Diese Schwachstellen machen sie zu attraktiven Zielen für Cyberkriminelle, die häufig auf ältere Systeme als Einstiegspunkte für ihre Angriffe zurückgreifen.
- Neben den genannten Sicherheitslücken können ältere Systeme auch keine robusten Business-Continuity-Strategien wie Maßnahmen zur Datensicherung und -wiederherstellung bieten. Dadurch erhöht sich die Herausforderung, sensible Daten angemessen zu schützen und sie im Falle von Systemausfällen schnellstmöglich wiederherzustellen, um den Schaden zu minimieren. Häufige Systemausfälle, zeitintensive Wiederherstellungsmaßnahmen und manuelle Wartungsarbeiten stören den Geschäftsbetrieb und führen zu Produktivitätseinbußen.
- Legacy-Systeme lassen sich möglicherweise nicht reibungslos in moderne Software und Hardware integrieren. Diese Inkompatibilitäten beschränken die Fähigkeit eines Unternehmens, neue Technologien einzuführen und sich an veränderte Geschäfts- und Marktbedingungen anzupassen. Besonders angesichts der Vielzahl von Softwareanwendungen, die innerhalb eines Unternehmens oder zwischen Geschäftspartnern verwendet werden, kann die Integration ein entscheidender Faktor sein, der für nahtlosere, effizientere und zuverlässigere Verbindungen sorgt.
- Veraltete Systeme verfügen nicht über die notwendige Agilität, Skalierbarkeit und Flexibilität, um Geschäftsprozesse schnell an sich ändernde Marktanforderungen anzupassen. Stattdessen speichern sie Daten üblicherweise in verschiedenen lokalen Rechenzentren, während Unternehmen in der Cloud über eine einzige Quelle nahtlos auf ihre Daten und Ressourcen zugreifen können.
Legacy-Systemen stellen einen erheblichen Wettbewerbsnachteil dar, zum einen, weil sie Schwierigkeiten haben, zeitnah auf sich ändernde Kundenanforderungen zu reagieren, zum anderen, weil ihre Anwender nicht mit cloudfähigen Unternehmen mithalten können, welche die vielfältigen Vorteile der Cloud-Technologie nutzen.
Cloud-Migration als Wettbewerbsvorteil
Im Vergleich zu Legacy-Infrastrukturen bietet die Cloud-Technologie also eine Vielzahl von Vorteilen, die Unternehmen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschaffen können. So trägt sie zu einem agileren, kostengünstigeren und innovativeren Umfeld bei und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Konkurrenten in diversen Aspekten zu übertreffen. Nutzer von Cloud-Diensten müssen sich keine Gedanken über Sicherheit und Compliance, Business Continuity, Rentabilität, Time-to-Market und Nachhaltigkeitsanforderungen machen, da die umfassenden Komponenten typischer Cloud-Dienste diese Anforderungen bereits erfüllen und die erforderlichen Voraussetzungen bieten.
Die Sicherheitslücken veralteter Systeme haben wir oben bereits betrachtet. Cloud-Computing kann auf verschiedene Weisen zur IT-Sicherheit beitragen und die allgemeine Sicherheitslage von Unternehmen nachhaltig verbessern. Mit dem zunehmenden Wert von Daten müssen Unternehmen diese Ressourcen verstärkt vor internen und externen Bedrohungen wie Cyberangriffen oder Ransomware schützen.
- Nutzer von Cloud-Diensten profitieren von fortschrittlichen Sicherheitsfunktionen. Cloud-Anbieter wenden robuste Verschlüsselungsprotokolle an, um Daten zwischen der IT des Unternehmens und dem Cloud-Server zu sichern. Auch gespeicherte Daten in der Cloud werden mit Verschlüsselungsalgorithmen geschützt, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Integrierte Firewalls und Zugriffskontrolllisten filtern und überwachen den Netzwerkverkehr, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Einheiten auf die Ressourcen zugreifen können. Zusätzlich bieten Cloud-Plattformen IAM-Tools, die es Unternehmen ermöglichen, den Benutzerzugriff zu verwalten und starke Authentifizierungsmethoden wie die Multi-Faktor-Authentifizierung durchzusetzen. Fein abgestufte Berechtigungen basierend auf Rollen und Verantwortlichkeiten werden nach dem Prinzip der geringsten Rechte zugewiesen.
- Regelmäßige Sicherheitsupdates reduzieren zudem das Risiko, dass potenzielle Schwachstellen in Systemen von Angreifern ausgenutzt werden. Cloud-Anbieter übernehmen die Verantwortung für das Patch-Management und gewährleisten, dass ihre Dienste und die zugrundeliegende Infrastruktur stets mit den modernsten und fortschrittlichsten Sicherheitspatches aktualisiert werden.
- Cloud-Provider bieten oft Compliance-Tools und -Berichte an, um Unternehmen bei der Erfüllung branchenspezifischer regulatorischer Anforderungen zu unterstützen, wodurch das Risiko von Bußgeldern und Strafen im Zusammenhang mit Verstößen reduziert wird.
- Automatisierte Backups und Snapshot-Funktionen für regelmäßige Sicherungskopien vereinfachen die Datenwiederherstellung und bieten somit zusätzlichen Schutz vor Datenverlust. Gleichzeitig sorgen Cloud-Anbieter für Datenredundanz, indem sie Daten über mehrere Rechenzentren in verschiedenen geografischen Regionen replizieren – für eine hohe Datenverfügbarkeit und Fehlertoleranz.
- Virtual Private Clouds (VPCs) etablieren geschützte Netzwerkumgebungen, isolieren Ressourcen und steigern die Netzwerksicherheit. Gleichzeitig unterstützen Cloud-Dienste sichere Kommunikationsprotokolle wie HTTPS und VPNs für verschlüsselte Datenübertragung und sicheren Zugriff auf Ressourcen.
Der Einsatz von Cloud-Technologie kann die Business Continuity deutlich steigern, indem sie eine Vielzahl von Funktionen und Fähigkeiten bietet, welche die Verfügbarkeit kritischer Systeme, Daten und Anwendungen auch bei Störungen oder im Katastrophenfall gewährleistet.
- Im Vergleich zu Legacy-Systemen bietet Cloud-Technologie unkomplizierte Disaster-Recovery-Funktionen. Die Rechenzentren in der Cloud sind so konzipiert, dass sie Naturkatastrophen und anderen Störungen widerstehen können. Sie verfügen oft über redundante Stromversorgung, Kühlung und Netzwerkkonnektivität, um Ausfallzeiten zu minimieren und eine hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten. Darüber hinaus unterstützen viele Cloud-Dienste Failover- und Redundanzkonfigurationen, die automatisch auf redundante Ressourcen oder Rechenzentren umschalten können, falls ein Ausfall auftreten sollte.
Vereinfacht bedeutet das, dass Ausfallzeiten effektiv vorgebeugt wird und sie so auf einem absoluten Minimum gehalten werden. Sollte es dennoch einmal dazu kommen, sind modernste Mechanismen dafür verantwortlich, den Betrieb im Notfall aufrechtzuerhalten und die gewohnte Umgebung so schnell wie möglich wiederherzustellen. - Selbst wenn die Cloud höchst reibungslos läuft, ist eine gründliche Vorbereitung auf den Ernstfall entscheidend. In Cloud-Umgebungen können Unternehmen Test- und Entwicklungsumgebungen einrichten, um Disaster-Recovery-Szenarien zu simulieren und ihre Kontinuitätspläne zu optimieren, ohne die Live-Systeme zu beeinträchtigen.
Die Cloud ist nicht an einen bestimmten physischen Standort gebunden und ermöglicht Zugriff auf Daten von jedem beliebigen geografischen Standort des Anwenders. Dadurch wird unternehmensinterne und -externe Kollaboration der beteiligten Stakeholder ermöglicht und der Zugriff auf Systeme und Daten von überall mit einer Internetverbindung gewährleistet. Insbesondere in einem internationalen Umfeld ist dies äußerst vorteilhaft. Cloudbasierte Kollaborationstools und Kommunikationsplattformen ermöglichen eine effiziente Zusammenarbeit, wodurch der Unternehmensbetrieb reibungslos rund um die Uhr laufen kann.
Cloud-Dienste können die Zeitspanne von der Produktidee bis zur Markteinführung erheblich verkürzen, indem sie verschiedene Tools, Ressourcen und Vorteile mit sich bringen, welche die Entwicklung, das Testen und die Bereitstellung neuer Produkte, Dienste oder Software optimieren. Time-to-Market bzw. die Markteinführungszeit ist ein entscheidender Faktor für die Schaffung skalierbarer Geschäftsmodelle und die langfristige Verteidigung der Marktanteile. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen eine sofortige Verfügbarkeit gewährleisten und sich auf maximale Skalierbarkeit sowohl nach oben als auch nach unten verlassen können.
Dieser zeitliche Wettbewerbsvorsprung erlaubt dem Unternehmen mit der kürzesten Markteinführungszeit, gewisse Markteintrittsbarrieren zu etablieren, welche es den Wettbewerbern erschweren können, ihre Produkte oder Dienstleistungen an den Kunden zu bringen. Dieses Unternehmen erhält dadurch die Möglichkeit, sich als Pionier in einem neuen Markt zu positionieren und diesen Markt für alle Akteure maßgeblich zu gestalten und zu prägen, bevor Konkurrenten dem ein gleichwertiges Wettbewerbsangebot entgegenstellen können.
- Dank der Cloud-Technologie können Anwender Ressourcen schnell je nach Bedarf anpassen. Das bedeutet, dass die Ressourcen skalierbar sind. Diese Agilität gewährleistet, dass Ihre Infrastruktur erhöhten Arbeitslasten bei Produktneueinführungen ohne aufwendige Beschaffung und Einrichtung von Hardware standhalten kann, was gleichzeitig auch Kosten spart. In einer Legacy-Architektur besteht ein konstanter Bedarf an voller Rechenleistung, wodurch alle Ressourcen rund um die Uhr verfügbar sein müssen. Im Gegensatz dazu kann ein Unternehmen in einer cloudbasierten Umgebung die Ressourcen effizient während eines bestimmten Zeitraums, in dem Rechenleistung benötigt wird, skalieren und anschließend die Ressourcenzuteilung für den Rest des Tages reduzieren. Dies bedeutet, dass dank solcher verbrauchsorientierter Kostenmodelle Unternehmen nur für das bezahlen müssen, was tatsächlich verbraucht wird.
- Cloud-Plattformen bieten Tools zur Automatisierung verschiedener Aspekte der Entwicklung und Bereitstellung. Automatisierung beschleunigt die Markteinführung neuer Produkte und Dienstleistungen wie auch deren Aktualisierungen, und trägt nicht zuletzt zur Gesamtinnovation bei, indem Prozesse rationalisiert, manuelle Aufgaben reduziert und somit die Effizienz des Betriebs verbessert werden. Zu diesen Aspekten gehören automatisierte Tests, kontinuierliche Integration und Continuous Delivery (CI/CD)-Pipelines.
- Cloud-Dienste ermöglichen einen bedarfsgesteuerten Zugriff auf eine Vielzahl von Ressourcen wie Rechenleistung, Speicher und Datenbanken. Dadurch entfallen die zeitaufwendige Beschaffung und Bereitstellung von Hardware, wodurch Unternehmen unverzüglich in die Entwicklungs- und Testphase einsteigen können. Der On-Demand-Zugriff spielt eine entscheidende Rolle bei der Beschleunigung der Produktentwicklung, der Verbesserung der Skalierbarkeit sowie der Unterstützung des Wachstums und der Innovation.
- Cloud-Anbieter stellen eine Vielzahl von Managed Services zur Verfügung, darunter verwaltete Datenbanken, maschinelles Lernen und Analysen. Diese Dienste ermöglichen es Unternehmen, fortgeschrittene Technologien zu nutzen, ohne Zeit für die Verwaltung der Infrastruktur aufwenden zu müssen, und beschleunigen so die Entwicklung innovativer Produkte. Mit anderen Worten: Managed Services können die Markteinführungszeit verkürzen, indem sie verschiedene Betriebs- und Managementaufgaben an externe Experten auslagern, sodass sich Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und Produkte sowie Dienstleistungen schnell auf den Markt bringen können.
Die Profitabilität resultiert aus Sicherheitsaspekten, der Business Continuity und einer schnelleren Markteinführung. Das Gleichgewicht zwischen Kosten und Leistung mag eine Herausforderung sein, aber Cloud-Technologie reduziert betriebliche Kosten, ohne dabei Kompromisse in Bezug auf Sicherheit, Skalierbarkeit, Flexibilität, umfassende Funktionen und sofortige Verfügbarkeit einzugehen. Obwohl die Migration in die Cloud kurzfristig finanzielle und organisatorische Investitionen erfordert, bieten Cloud-Services eine elegante Lösung, die langfristig zur Steigerung der Gewinnspanne beiträgt.
- Skaleneffekte sind in vielen Branchen ein entscheidender Faktor für Wettbewerbsvorteile und Rentabilität. Sie beziehen sich auf Kostenvorteile, die ein Unternehmen erzielen kann, wenn es den Umfang oder die Größe seiner Aktivitäten erhöht. Bei Cloud-Diensten bezieht sich der Vorteil von Skaleneffekten auf die gemeinsam genutzte Infrastruktur. Cloud-Anbieter unterhalten riesige Rechenzentren mit umfangreicher Hardware und Ressourcen. Da sie eine große Anzahl von Kunden bedienen, können sie die Kosten für die Anschaffung, Wartung und Aufrüstung dieser Infrastruktur gemeinsam tragen. Dadurch wird es für jeden einzelnen Kunden kostengünstiger, als wenn er seine eigene On-Premises-Infrastruktur besitzt und managt. Einfach ausgedrückt: Die Kosten für die Cloud-Infrastruktur werden auf eine große Zahl von Nutzern verteilt.
- Die Nutzer von Cloud-Diensten können zudem von Wissensvorteilen profitieren, da die Anbieter umfangreiches Fachwissen über die Verwaltung und Wartung ihrer Infrastruktur sowie über bewährte Sicherheits- und Compliance-Verfahren aufbauen. Kunden können auf dieses Fachwissen zurückgreifen, ohne dass sie dafür eigene Spezialisten benötigen. SEEBURGER verfügt über 20 Jahre Erfahrung und Fachwissen bei der Bereitstellung von Cloud-Diensten für 3.000 zufriedene Kunden.
- Unternehmen, die Cloud-Dienste nutzen, vermeiden die beträchtlichen Vorabinvestitionen, die mit dem Aufbau und der Wartung ihrer physischen Rechenzentren, Server und Netzwerkausrüstung verbunden sind. Das setzt Kapital für andere Investitionen und Betriebskosten frei.
Diese finanzielle Freiheit ermöglicht es den Unternehmen, Ressourcen strategisch umzuverteilen und Kapital in kritische Bereiche wie Forschung und Entwicklung, Marketing und Talentakquise zu lenken. Das kosteneffiziente „Pay-as-you-go"-Modell gewährleistet außerdem, dass die Ressourcen effizient genutzt werden. Das verringert Ressourcenverschwendung und erhöht die finanzielle Belastbarkeit erhöht wird, was letztlich zu einem wettbewerbsfähigeren und zukunftsorientierten Geschäftsumfeld beiträgt.
Cloud-Dienste können die Nachhaltigkeit in vielerlei Hinsicht fördern und Einzelpersonen und Organisationen dabei helfen, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Wichtig zu beachten ist, dass Cloud-Dienste zwar zahlreiche Vorteile in Bezug auf die Nachhaltigkeit bieten können; wie viele davon realisiert werden können, jedoch letztlich davon abhängt, wie Nutzer und Organisationen diese Dienste nutzen. Sie müssen umweltfreundliche Praktiken anwenden und die verfügbaren Tools nutzen, um die Umweltvorteile des Cloud-Computing zu maximieren.
- Anbieter von Cloud-Diensten investieren in großem Umfang in energieeffiziente Rechenzentren und Infrastrukturen. Sie nutzen fortschrittliche Technologien wie Servervirtualisierung und dynamische Ressourcenzuweisung, um die Nutzung der Rechenressourcen zu optimieren. Das verringert im Vergleich zu herkömmlichen On-Premises-Rechenzentren den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen.
- Die oben erwähnten Vorteile von Skaleneffekten bei gemeinsamer Nutzung tragen nicht nur zur Kostensenkung bei, indem die Gesamtkosten auf eine große Zahl von Nutzern verteilt werden. Sie fördern auch die gemeinsame Nutzung von Ressourcen durch die Nutzer in großen Ressourcenpools, so dass Ressourcen nicht für jeden Nutzer einzeln produziert werden müssen, sondern gemeinsam genutzt werden können. Gleichzeitig werden die Unterauslastung von Ressourcen minimiert und eine effiziente Verteilung der Arbeitslasten ermöglicht. Bei herkömmlichen IT-Konfigurationen nehmen Unternehmen oft eine Überversorgung mit Hardware und Software vor, um Spitzenlasten zu bewältigen, was in Schwachlastzeiten zu einer erheblichen Unterauslastung führen kann.
- Cloud-Dienste verändern die Art und Weise, wie wir Computerressourcen nutzen und verwalten. Dadurch können sie die Erzeugung von Elektroschrott erheblich reduzieren. Mit Cloud-Diensten wird die Hauptlast der Datenverarbeitung von einzelnen Geräten auf Rechenzentren verlagert. Das bedeutet, dass Endnutzergeräte wie Laptops, Tablets und Smartphones nicht so schnell veraltet sind. Die Anbieter von Cloud-Diensten investieren in hochwertige, langlebige Hardware mit einer längeren Lebensdauer für ihre Rechenzentren. Sie verfügen über das Fachwissen und die Ressourcen, um diese Geräte ordnungsgemäß zu warten und aufzurüsten, damit sie über einen längeren Zeitraum effizient und zuverlässig bleiben. Das unterstützt eine Kreislaufwirtschaft, in der elektronische Produkte mit dem Ziel der Wiederverwendung, Aufarbeitung und des Recyclings entwickelt werden. Durch die Verlängerung der Nutzungsdauer von Hardware und die Minimierung der Notwendigkeit eines häufigen Ersatzes verringern Cloud-Dienste die Gesamtmenge des anfallenden Elektroschrotts.
Trends und Compelling Events, die die Cloud-Migration vorantreiben
Nach den Vorteilen, die mit Cloud-Diensten als Mittel zur Erlangung eines Wettbewerbsvorteils verbunden sind, wollen wir uns nun mit den konkreten Compelling Events und Trends befassen, die die Verbreitung von Cloud-Diensten vorantreiben.
- Der Trend zu künstlicher Intelligenz (KI) ist einer der Faktoren, der Unternehmen dazu veranlasst, ihre IT-Infrastruktur und -Operationen von lokalen Systemen in die Cloud zu verlagern. Für KI und maschinelles Lernen werden oft erhebliche Rechenressourcen benötigt, die je nach Komplexität der Aufgaben variieren können. Cloud-Anbieter ermöglichen mit ihren Services eine skalierbare Rechenleistung, sodass Unternehmen ihre Ressourcen problemlos an die KI-Anforderungen anpassen können. Diese Flexibilität ist auf herkömmlichen Servern vor Ort nur schwer zu erreichen. Vor allem bei internationalen Vorhaben kann die Cloud-Technologie von Vorteil sein. Unternehmen, die KI-Lösungen weltweit einsetzen wollen, können die Rechenzentren von Cloud-Anbietern in verschiedenen geografischen Regionen nutzen und so einen latenzarmen Zugang zu KI-Diensten und eine globale Abdeckung sicherstellen. Nicht zuletzt können Unternehmen KI problemlos mit anderen Cloud-Diensten wie Analytik, Datenbanken und IIoT integrieren. Cloud-Ökosysteme bieten eine einheitliche Umgebung für verschiedene Aspekte von KI-Anwendungen.
- Mit der Weiterentwicklung der Technologie wächst auch das Know-how von Hackern und Cyberkriminellen. Der unerwartete Anstieg der Telearbeit und die Abhängigkeit von digitalen Plattformen aufgrund unvorhergesehener Ereignisse haben erstklassige Ziele für Cyberkriminelle kreiert. Darüber hinaus konzentrieren sich die Regierungen weltweit verstärkt auf den Schutz von Endnutzerdaten und erhöhen damit den regulatorischen Druck auf Unternehmen, verantwortungsvoll mit Daten umzugehen. Wie oben erwähnt verfügen erfahrene Cloud-Anbieter über höchste und aktuellste Sicherheitsstandards, die durch Zertifizierungen bestätigt werden und eine nachweisliche und nachvollziehbare Garantie für die eingesetzten Sicherheitsmaßnahmen bieten.
- Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften ist ebenfalls ein wichtiger Faktor, der Unternehmen dazu veranlasst, von einer On-Premises-Infrastruktur in die Cloud zu wechseln. Vor allem bei EDI, einer bewährten Technologie, die seit vielen Jahren im Einsatz ist und sich in vielen Branchen etabliert hat (also ein Legacy-System darstellt), kann es der Mangel an qualifizierten Fachkräften für Unternehmen schwierig machen, diese Systeme intern effektiv zu verwalten. Cloud-Anbieter bieten EDI-as-a-Service-Lösungen an, die die Komplexität herkömmlicher EDI-Setups vereinfachen. Cloudbasierte EDI-Lösungen umfassen häufig vorkonfigurierte Konnektoren, Dienstprogramme zur Datenumwandlung und Funktionen zur Partnerverwaltung. All dies kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Beschaffung und Einstellung von kompetenten EDI-Mitarbeitern, die in der Lage sind, Legacy-Systeme zu verwalten, aufgrund eines schrumpfenden Talentpools und des Ausscheidens von Fachleuten aus dem Berufsleben vor wachsenden Herausforderungen steht.
- Die zunehmende Verbreitung von Remote-Arbeitspraktiken in verschiedenen geografischen Regionen und Branchen sowie der anhaltende Trend zur Globalisierung, der eine nahtlose und effiziente Zusammenarbeit von geografisch verteilten Teams erforderlich macht, haben Unternehmen dazu veranlasst, in die Cloud zu wechseln. Cloud-Dienste ermöglichen es den Mitarbeitern, von jedem beliebigen Standort auf ihre Arbeitstools, Anwendungen und Daten zuzugreifen und in Echtzeitumgebungen zusammenzuarbeiten – alles, was nötig ist, ist eine Internetverbindung. Mit Cloud-Diensten können die Mitarbeiter eine Vielzahl von Geräten für den Zugriff auf Arbeitsanwendungen und Daten nutzen. Diese Flexibilität steht im Einklang mit der Vielfalt der Geräte, die Mitarbeiter im Home-Office verwenden.
- Nicht zuletzt können die Notwendigkeit, in die Cloud zu migrieren, und das Compelling Event, das dies vorantreibt, auch beim Unternehmen intern liegen. Bei einer "Cloud-First-Strategie" geben Unternehmen für eine Reihe von IT-Projekten und -Lösungen der Nutzung von Cloud-Computing und cloudbasierten Diensten den Vorzug. Bei jeder neuen IT-Initiative oder Technologiebereitstellung werden zunächst cloudbasierte Lösungen untersucht und eingesetzt, bevor Alternativen vor Ort in Betracht gezogen werden. Das Hauptziel einer Cloud-First-Strategie besteht darin, die Vorteile des Cloud-Computing zu nutzen. Es ist wichtig zu wissen, dass eine Cloud-First-Strategie nicht bedeutet, dass alle IT-Abläufe sofort in die Cloud verlagert werden müssen. Vielmehr bedeutet es, dass Cloud-Lösungen als erste Wahl in Betracht gezogen und ihre Eignung für ein bestimmtes Projekt gründlich geprüft wird. Unternehmen bewerten in der Regel ihre bestehende IT-Landschaft, ihre künftigen Ziele und die Anforderungen an die Einhaltung von Vorschriften, um das Ausmaß ihrer Cloud-Einführung im Rahmen einer Cloud-First-Strategie zu bestimmen.
4. Deployment-Modell für die Cloud-Migration
Die Wahl des richtigen Bereitstellungsmodells für die Cloud-Migration erfordert eine sorgfältige Prüfung der spezifischen Anforderungen des Unternehmens, der vorhandenen Infrastruktur sowie der Ziele und der Strategie.
Der erste Schritt besteht in der Bewertung der aktuellen IT-Umgebung, die ein wichtiger Ausgangspunkt für die Bestimmung des richtigen Bereitstellungsmodells für die Cloud-Migration ist. Diese Bewertung umfasst eine sorgfältige Evaluierung der vorhandenen Ressourcen, Anwendungen und Arbeitslasten, Leistungskennzahlen, Fähigkeiten, Mitarbeiter und Geschäftsziele sowie eine gründliche Daten- und Budgetanalyse. Auch rechtliche und Compliance-Anforderungen, die für die Branche und das Unternehmen gelten, spielen eine wichtige Rolle, da Datenschutz-, Sicherheits- und regulatorische Überlegungen die Entscheidungen zur Cloud-Migration bereits in einem frühen Stadium beeinflussen können. Die Dokumentation dieser Erkenntnisse dient als Grundlage für eine fundierte Entscheidungsfindung bei der Auswahl des am besten geeigneten Cloud-Bereitstellungsmodells. Außerdem ist es wichtig, ein Modell zu wählen, das alle erforderlichen Integrationsfunktionen bietet, um eine umfassende Integrationslandschaft in einem für die Unternehmensziele geeigneten Umfang zu schaffen.
Nach der Analyse der bestehenden IT-Umgebung und unter Berücksichtigung der erforderlichen Anforderungen und Ziele bewertet das Cloud-Migrationsteam verschiedene Bereitstellungsmodelle, um festzustellen, welches Modell diesen Faktoren am besten entspricht.
Private Cloud
Eine private Cloud ist eine Cloud-Computing-Umgebung, die ausschließlich einer einzigen Organisation gewidmet ist, egal ob es sich dabei um ein Unternehmen, eine Regierungsbehörde oder eine andere Art von Institution handelt. Das bedeutet, dass der gesamte Server oder bestimmte Server-Racks im Cloud-Rechenzentrum einer einzigen Organisation vorbehalten sind. Rechenressourcen wie Server, Speicher und Netzwerke werden für die ausschließliche Nutzung durch die Organisation, der die Cloud gehört, bereitgestellt und gewartet. Sie werden nicht mit anderen Organisationen oder der Allgemeinheit geteilt.
Je nach den Bedürfnissen des Kunden können einige Cloud-Anbieter die dedizierte Hardware im eigenen Rechenzentrum des Unternehmens unterbringen und die Verantwortung für die Verwaltung der Hardware behalten. Private Clouds bieten viele der Vorteile des Cloud-Computing, wie z. B. Skalierbarkeit, Flexibilität und Selbstbedienungsfunktionen, bieten aber auch ein höheres Maß an Kontrolle, Sicherheit und Datenschutz. Sie werden in der Regel von Unternehmen genutzt, die besondere Sicherheits- und Compliance-Anforderungen haben oder eine vollständige Kontrolle über ihre Daten und Infrastruktur benötigen. Private Clouds können vor Ort in den Rechenzentren eines Unternehmens oder von Drittanbietern gehostet werden.
Hyperscaler
Hyperscaler sind auch als öffentliche Clouds bekannt und stellen ein traditionelles Modell dar. Der Begriff „Hyperscaler“ ist die Abkürzung für „Hyperscale-Cloud-Anbieter“ oder „Hyperscale-Rechenzentrumsbetreiber“ und bezeichnet die größten und einflussreichsten Unternehmen, die Cloud-Computing-Dienste anbieten und Rechenzentren in großem Maßstab betreiben. Diese Unternehmen verfügen über eine umfangreiche Infrastruktur und riesige Rechenzentren mit einer enormen Anzahl von Servern und Speichersystemen. Hyperscaler sind dafür bekannt, dass sie Cloud-Dienste in globalem Maßstab bereitstellen und ein breites Spektrum von Kunden bedienen können, von Privatkunden bis hin zu Großunternehmen.
Dazu gehören namhafte Hyperscale-Cloud-Anbieter wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure, Google Cloud Platform (GCP) und IBM Cloud. SEEBURGER bietet vorkonfigurierte Konnektoren für diese und viele weitere Anbieter, die sich an jede Cloud-Umgebung anpassen lassen. Die BIS Plattform kann in jeder öffentlichen Cloud eingesetzt werden. Das senkt die Betriebskosten und steigert die Effizienz mit zuverlässigen Business-IT-Services, damit die Daten sofort und sicher dort sind, wo sie gebraucht werden.
Hybrides Cloud-Modell
Das hybride Cloud-Modell ist ein Bereitstellungsmodell im Cloud-Computing, bei dem die Infrastruktur vor Ort, private Cloud-Dienste und öffentliche Cloud-Dienste kombiniert werden. Das bedeutet, dass bei einem hybriden Cloud-Bereitstellungsmodell einige Arbeitslasten und Daten in einer privaten Cloud oder einem lokalen Rechenzentrum gehostet werden, während andere in einer öffentlichen Cloud-Umgebung gehostet werden. In Bezug auf die Cloud-Migration bedeutet Hybrid Cloud, dass ein Unternehmen bestimmte Daten und Anwendungen in ein von einem Cloud-Service-Anbieter bereitgestelltes Rechenzentrum überträgt, während andere im unternehmenseigenen Rechenzentrum verbleiben.
Dadurch wird eine einheitliche „hybride“ Architektur geschaffen, die das Betreiben von Anwendungen erleichtert und es Unternehmen ermöglicht, die Vorteile von privaten und öffentlichen Clouds zu nutzen und gleichzeitig ein gewisses Maß an Integration und Orchestrierung zwischen ihnen aufrechtzuerhalten.
Die strategische Einführung des hybriden Cloud-Bereitstellungsmodells wird bei der Cloud-Migration häufig bevorzugt, da sie mehr Flexibilität bietet und es den Unternehmen ermöglicht, auf unterschiedliche Bedürfnisse und Anforderungen einzugehen. Manche Organisationen entscheiden sich auch aufgrund von Unternehmensrichtlinien oder Vorschriften in Bezug auf die Datenverfügbarkeit für dieses Modell.
Multi Cloud
Multi Cloud bezieht sich auf die Nutzung mehrerer Cloud-Computing-Dienste oder -Plattformen von verschiedenen Cloud-Anbietern. Im Kontext der Cloud-Migration ist das der Prozess der Migration von Anwendungen und Daten zu verschiedenen Cloud-Anbietern.
Anstatt von einem einzigen Cloud-Anbieter abhängig zu sein, nutzen Unternehmen, die eine Multi-Cloud-Strategie umsetzen, Dienste und Ressourcen von verschiedenen Anbietern, die auf ihre spezifischen Anforderungen zugeschnitten sind. Auf diese Weise kann ein Unternehmen Arbeitslasten über einen Cloud-Anbieter bereitstellen, der auf die jeweilige Art von Dienst spezialisiert ist. So kann ein Unternehmen beispielsweise seinen Anwendungsserver in einer Cloud hosten und den Datenbankbetrieb in einer anderen Cloud verwalten.
Zu diesen Cloud-Diensten gehören Infrastructure as a Service (IaaS), Integration Platform as a Service (iPaaS) und Software as a Service (SaaS), die im Folgenden erläutert werden.
5. Bereitstellungsmodelle
iPaas
Integration Platform as a Service, kurz iPaaS, ist eine cloudbasierte Lösung zur Optimierung und Erleichterung der Integration unterschiedlicher Systeme und Anwendungen innerhalb einer Organisation. Sie dient als umfassende Middleware, die die nahtlose Verbindung und Kommunikation zwischen verschiedenen Softwareanwendungen, Datenquellen und Diensten ermöglicht, unabhängig von deren Standort oder der zugrunde liegenden Technologie. Dieses Betriebsmodell fungiert als vereinheitlichende Schicht und bietet eine zentralisierte Plattform, auf der Unternehmen Integrationen entwerfen, bereitstellen und verwalten können, ohne dass eine umfangreiche Programmierung oder Infrastrukturverwaltung erforderlich ist. Es unterstützt den gesamten Lebenszyklus von Integrationen, von Design und Entwicklung bis hin zu Bereitstellung, Überwachung und Wartung. Durch das Angebot einer skalierbaren und flexiblen Umgebung ermöglicht iPaaS Unternehmen die Anpassung an sich verändernde Integrationsanforderungen.
Die Cloud-Migration zu einer iPaaS-Plattform bezieht sich auf den Prozess der Umstellung der Integrationsinfrastruktur eines Unternehmens auf eine cloudbasierte iPaaS-Lösung. Diese Migration beinhaltet die Abkehr von traditionellen Integrationsmethoden vor Ort oder von alten Middleware-Systemen, um die Vorteile einer cloudbasierten Integrationsplattform zu nutzen. Diese Art der Cloud-Migration ermöglicht es Unternehmen, ihre Integrationsprozesse zu optimieren, indem sie die Vorteile einer skalierbaren, flexiblen und leicht zugänglichen Cloud-Umgebung nutzen. Die Migration umfasst in der Regel die Verlagerung von Integrationsworkflows, Konnektoren und Datentransformationen auf die iPaaS-Plattform, wodurch eine nahtlose Konnektivität zwischen verschiedenen Anwendungen, Systemen und Datenquellen ermöglicht wird. Dieser Wechsel zu iPaaS kann die Flexibilität erhöhen, die Infrastrukturkosten senken und zentrale Verwaltungs- und Überwachungsfunktionen für Integrationsaufgaben bieten. Dies entspricht dem allgemeinen Trend, dass Unternehmen cloudbasierte Lösungen einsetzen, um ihre IT-Infrastruktur zu optimieren und Initiativen zur digitalen Transformation innerhalb ihrer Ökosysteme zu unterstützen.
IaaS
Infrastructure as a Service (IaaS) ist eine Kategorie des Cloud-Computing, die virtualisierte Rechenressourcen über das Internet bereitstellt. In einem IaaS-Modell können Benutzer virtualisierte Hardwareressourcen wie Rechenleistung, Speicherplatz und Netzwerke von einem Cloud-Service-Anbieter mieten oder bereitstellen, anstatt eine physische Infrastruktur zu besitzen und zu warten. IaaS bietet eine skalierbare und flexible Lösung, die es Unternehmen ermöglicht, ihre Computerressourcen dynamisch an den Bedarf anzupassen. Die Nutzer haben die Kontrolle über Betriebssysteme, Anwendungen und einige Netzwerkkomponenten, während der Cloud-Anbieter für die Verwaltung der zugrundeliegenden Infrastruktur, einschließlich der Server, des Speichers und der Rechenzentrumseinrichtungen, verantwortlich ist.
Die Migration zu IaaS ist gemeinhin als „Lift-and-Shift“-Ansatz bekannt. Bei diesem Migrationsmodell wird eine Anwendung vom Rechenzentrum eines Unternehmens auf die Rechen-, Speicher- und Netzwerkinfrastruktur im Rechenzentrum eines Cloud-Anbieters übertragen, im Idealfall mit minimalen Änderungen. Auf diesen Ansatz wird später noch näher eingegangen.
SaaS
Software as a Service, kurz SaaS, ist ein Cloud-Computing-Servicemodell, das Softwareanwendungen über das Internet auf Abonnementbasis bereitstellt. Bei einem SaaS-Modell können Nutzer auf Softwareanwendungen, die von einem Drittanbieter gehostet werden, zugreifen und diese nutzen, anstatt die Software lokal auf ihren eigenen Computern oder Servern zu installieren und zu pflegen.
Bei der SaaS-Cloud-Migration werden sowohl die Daten als auch die Funktionalität einer Anwendung, die derzeit im Rechenzentrum eines Unternehmens gehostet wird, in eine cloudbasierte Anwendung übertragen, die von einem Cloud-Dienstanbieter bereitgestellt wird. In der Praxis bedeutet dies die Umstellung ganzer Geschäftsprozesse, z. B. der Buchhaltung. Wenn ein Unternehmen beispielsweise seine Buchhaltungsprozesse derzeit mit einer lokalen Hauptbuchanwendung verwaltet, die von der IT-Abteilung gepflegt wird, würde eine SaaS-Migration bedeuten, dass die Buchhaltungsanwendung eines Cloud-Anbieters übernommen wird. Diese cloudbasierte Lösung, die vom Anbieter kontinuierlich gewartet und aktualisiert wird, läuft in dessen Rechenzentrum und wird von den Mitarbeitern des Unternehmens über einen Webbrowser aufgerufen. Bei dieser Migration wird nicht nur die Anwendung verlagert, sondern auch das Betriebs- und Wartungsmodell geändert, wobei der Cloud-Anbieter die Verantwortung für die laufenden Aktualisierungen und Patches übernimmt.
Fully Managed Service
Ein Fully Managed Service in der Cloud-Migration bezieht sich auf einen Cloud-Computing-Dienst oder eine -Lösung, die vollständig von einem Cloud-Service-Anbieter bereitgestellt und gewartet wird. Im Rahmen der Cloud-Migration bedeutet das, dass der Anbieter die Verantwortung für alle Aspekte des Dienstes übernimmt, einschließlich Bereitstellung der Infrastruktur, Konfiguration, Wartung, Überwachung, Updates und Sicherheit.
Die Entscheidung für einen Fully Managed Service kann den Prozess für Unternehmen erheblich vereinfachen. Anstatt die Feinheiten der Infrastruktur, der Software und anderer Komponenten selbst zu verwalten, können Unternehmen diese Aufgaben an den Cloud-Service-Anbieter delegieren. Auf diese Weise können sich die Unternehmen stärker auf ihre Kernkompetenzen und Anwendungen konzentrieren und sich auf das Fachwissen des Anbieters verlassen, der die operativen Aspekte der migrierten Dienste übernimmt.
Fully Managed Services können verschiedene Angebote umfassen, z. B. vollständig gemanagte Datenbanken, serverloses Computing, gemanagte Kubernetes-Cluster und mehr. Der Grad der Managementleistung kann je nach Service und Anbieter variieren, aber das übergreifende Ziel ist es, betriebliche Aufgaben auf den Anbieter zu übertragen, sodass das Unternehmen von reduzierter Komplexität, verbesserter Skalierbarkeit und oft auch einer höheren Sicherheit und Zuverlässigkeit profitieren kann.
6. Das 1x1 der Cloud-Migration – von der Theorie zur Praxis
Arten der Cloud-Migration
Für welche Art der Cloud-Migration sich ein Unternehmen entscheidet, hängt von der Art der zu migrierenden Ressourcen, dem Migrationszweck und dem Zielort der Daten ab. Im Folgenden werden wir drei Szenarien erläutern.
Migration des Rechenzentrums
Im Kontext der Cloud-Migration bezieht sich die Migration des Rechenzentrums auf den Prozess der Verlagerung bestehender IT-Infrastrukturen und Daten von physischen, lokalen Rechenzentren oder Mainframes auf die Server eines Cloud-Anbieters. Diese Art der Migration ermöglicht es Unternehmen, ihre IT-Ressourcen effizienter zu managen, flexibel zu skalieren und die Vorteile von Cloud-Computing-Plattformen zu nutzen.
Es ist wichtig, diesen Prozess sorgfältig zu planen und auszuführen, um mögliche Probleme zu vermeiden und einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Netzwerke mit hoher Kapazität sind die bevorzugte Wahl für die Verlagerung von Rechenzentrumsressourcen in die Cloud. In Fällen, in denen kein stabiles Netzwerk zur Verfügung steht, können die Ressourcen jedoch auch auf herkömmliche Weise migriert werden, indem sie zunächst auf Festplatten und „Data Box“-Geräte mit hoher Kapazität übertragen werden. Anschließend werden diese physischen Speichergeräte an den Cloud-Anbieter geschickt, der die Daten dann auf seine Server hochlädt.
Hybride Cloud-Migration
Das hybride Cloud-Migrationsmodell eignet sich für Unternehmen, die bestimmte Ressourcen in lokalen Rechenzentren und Servern beibehalten und andere selektiv in die Cloud verlagern wollen. Dieses Szenario kann zum Beispiel auftreten, wenn ein Unternehmen den Wert der firmeneigenen Rechenzentrumsausrüstung maximieren und gleichzeitig Branchenstandards und gesetzliche Vorschriften einhalten möchte.
Eine hybride Cloud-Umgebung verwendet:
- Lokale Rechenzentren, bei denen es sich um die traditionelle physische Infrastruktur handelt, die dem Unternehmen selbst gehört und von ihm betrieben und gewartet wird
- Private Clouds, die ausschließlich einem Unternehmen gehören und entweder vor Ort oder bei einem externen Cloud-Anbieter gehostet werden können
- Öffentliche Cloud-Dienste, die von externen Anbietern über das Internet bereitgestellt werden und der Allgemeinheit zur Verfügung stehen, wie z. B. Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud Platforms.
Bei der hybriden Cloud-Migration werden in der Regel bestimmte Workloads, Anwendungen oder Datensätze je nach den Anforderungen des Unternehmens zwischen diesen Umgebungen verschoben. Mit diesem Ansatz können Unternehmen die Vorteile der Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz von öffentlichen Cloud-Diensten nutzen, während bestimmte sensible oder kritische Arbeitslasten aus Sicherheits- und Compliance-Gründen vor Ort oder in einer privaten Cloud verbleiben. Hybride Clouds erweisen sich auch als vorteilhaft für Cloud-to-Cloud-Backups, bei denen lokale Daten als Lösung für die Notfallwiederherstellung in einer öffentlichen Cloud im Falle eines Ausfalls im lokalen Rechenzentrum dienen.
Der Migrationsprozess erfordert jedoch eine sorgfältige Planung, die Integration verschiedener Cloud-Umgebungen und häufig den Einsatz von Technologien, die eine nahtlose Kommunikation und Datenübertragung zwischen der lokalen Infrastruktur und den verschiedenen Cloud-Komponenten ermöglichen.
Cloud-to-Cloud-Migration
Cloud-to-Cloud-Migration bezieht sich auf den Prozess der Verlagerung von Daten, Anwendungen oder Arbeitslasten von einer Cloud-Umgebung in eine andere. Im Gegensatz zu herkömmlichen Migrationsszenarien, bei denen die Bewegung zwischen lokalen Rechenzentren und der Cloud stattfindet, beinhaltet diese Art der Migration die Übertragung von Ressourcen zwischen zwei verschiedenen Cloud-Plattformen oder -Diensten.
Da sich Cloud-Computing immer mehr durchsetzt und viele Unternehmen einen Multi-Cloud-Ansatz verfolgen, nimmt die Zahl der Cloud-to-Cloud-Migrationen zu. In solchen Fällen entscheiden sich Unternehmen, die die Vorteile der Nutzung mehrerer Cloud-Dienste erkannt haben, für eine nahtlose Übertragung von Ressourcen von einer Cloud in eine andere. Die effektive Überwachung von Ressourcen über mehrere Cloud-Plattformen hinweg mag schwierig erscheinen, doch der Einsatz eines zentralen Management-Tools wie einer Integrationsplattform ermöglicht eine nahtlose und benutzerfreundliche Kontrolle über eine einheitliche Schnittstelle.
Neben einem Multi-Cloud-Ansatz gibt es weitere Gründe für die Verlagerung von Ressourcen zwischen Clouds, wie z. B. ein Wechsel des Cloud-Anbieters oder eine geografische Expansion. Bei einer Geschäftserweiterung ist es oft sinnvoll, Cloud-Rechenzentren in einer bestimmten Region zu nutzen, um die Leistung zu verbessern und lokale Vorschriften einzuhalten.
Im Gegensatz zum Multi-Cloud-Ansatz können einige Unternehmen auch den umgekehrten Weg in Betracht ziehen und ihre Cloud-Ressourcen konsolidieren, indem sie Daten und Anwendungen von mehreren Cloud-Anbietern zu einem einzigen Anbieter verlagern, um die Verwaltung zu vereinfachen und die Kosteneffizienz zu erhöhen. Dies wird auch als Cloud-to-Cloud-Migration bezeichnet.
Strategien für die Cloud-Migration
Cloud-Migration fasst ein vielfältiges Spektrum von Strategien für Unternehmenstechnologien zusammen, das von einfachen Migrationen mit minimalen Anpassungen an Anwendungen und virtuellen Maschinen (Rehosting) bis hin zu umfassenden Überarbeitungen der gesamten digitalen Infrastruktur (Redesign oder Plattformwechsel) reicht. Diese Migrationsstrategien, die oft als die „sechs Rs der Migration“ bezeichnet werden, stellen die am weitesten verbreiteten Ansätze bei der Cloud-Migration dar. Welche Strategie zu wählen ist, hängt oft von der Migrationsbereitschaft des Unternehmens ab.
Die folgenden sechs Strategien müssen nicht unbedingt im Widerspruch zueinander stehen, sondern können sich in bestimmten Fällen auch gegenseitig ergänzen, was wiederum von den Migrationszielen und den Geschäftsanforderungen abhängt
Beim Refactoring werden Änderungen am bestehenden Code, der Architektur oder dem Design von Anwendungen vorgenommen, um sie für die Cloud-Umgebung zu optimieren. Im Gegensatz zum Rehosting oder Replatforming, bei denen der Schwerpunkt auf der Verlagerung von Anwendungen mit minimalen Änderungen liegt, geht das Refactoring einen Schritt weiter, indem es die Anwendung umstrukturiert und verbessert, um cloudnative Funktionen vollständig zu nutzen.
Ziel des Refactoring ist es, die Leistung, Skalierbarkeit und Effizienz von Anwendungen in der Cloud zu verbessern und dabei Dienste wie Serverless Computing, Microservices-Architektur und andere cloudspezifische Funktionalitäten zu nutzen. Dieser Prozess umfasst häufig das Umschreiben oder Reorganisieren von Codes, die Übernahme von cloudnativen Entwicklungspraktiken und die Optimierung der Anwendungen, die Gegenstand der Migration sind, um die Ressourcen besser zu nutzen.
Auch wenn das Refactoring im Vergleich zu Migrationsstrategien, die weniger Aufwand erfordern, mehr Zeit und Ressourcen in Anspruch nimmt, bietet es das Potenzial für langfristige Vorteile wie verbesserte Agilität, geringere Betriebskosten und die Fähigkeit zur Anpassung an sich verändernde Geschäftsanforderungen. Aus diesem Grund sind die Triebfedern für die Einführung dieser Strategie häufig Geschäftsanforderungen, die nur durch Cloud-Funktionen und Merkmale erfüllt werden können, die in der aktuellen Landschaft nicht gegeben sind, wie z. B. automatische Skalierung oder serverloses Computing. Refactoring eignet sich besonders für Unternehmen, die die Vorteile der Cloud in vollem Umfang nutzen und Anwendungen erstellen möchten, die für diese Cloud-Umgebung optimiert sind. Allerdings ist es auch die teuerste der sechs Strategien.
Wie bereits erwähnt, ist Replatforming eine Cloud-Migrationsstrategie, bei der Unternehmen ihre Anwendungen mit einigen Anpassungen in die Cloud verlagern, um bestimmte plattformspezifische Funktionen oder Optimierungen nutzen zu können. Dieser Ansatz wird auch als „lift, tinker, and shift“ bezeichnet. Dabei werden moderate Änderungen an den bestehenden Anwendungen vorgenommen, um sie besser auf die Ziel-Cloud-Plattform abzustimmen.
Als erweiterte Strategie des Rehosting, die eine direkte Übertragung von Anwendungen in die Cloud ohne oder mit nur minimalen Änderungen beinhaltet, kann Replatforming die Anpassung der Anwendungsarchitektur, die Optimierung der Leistung und die Nutzung spezifischer Cloud-Dienste beinhalten. Das übergeordnete Ziel besteht darin, die Kompatibilität der Anwendung mit der Cloud-Umgebung zu verbessern und einige der von der gewählten Cloud-Plattform gebotenen Vorteile, wie Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit und Kosteneffizienz, zu nutzen. Diese Strategie eignet sich auch für konservative Unternehmen, die langfristig Vertrauen in die Cloud aufbauen wollen.
Beim Replatforming wird ein Gleichgewicht zwischen der Geschwindigkeit der Migration, ähnlich wie beim Rehosting, und der Optimierung der Anwendungen für cloudnative Funktionen hergestellt. Diese Strategie wird häufig gewählt, wenn Unternehmen einige unmittelbare Vorteile der Cloud nutzen und gleichzeitig die Komplexität eines umfassenden Anwendungs-Redesigns minimieren möchten.
Unter Repurchasing versteht man die Ersetzung bestehender Softwareanwendungen oder Dienste durch neue, die von einem Cloud-Anbieter angeboten werden. Dieser Ansatz beinhaltet die Einstellung der Nutzung von Software oder Anwendungen on-Premises und die Übernahme von cloudbasierten Alternativen, die von demselben oder einem anderen Anbieter bereitgestellt werden können.
Repurchasing kann verschiedene Formen annehmen, z. B. den Ersatz herkömmlicher Softwarelizenzen durch Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS) oder den Übergang von selbstverwalteten Datenbanken zu Database-as-a-Service-Angeboten (DBaaS). Die Motivation für den Rückkauf liegt häufig in den Vorteilen der Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz, die Cloud-Dienste bieten, sowie darin, von den kontinuierlichen Updates und Verbesserungen der Cloud-Anbieter profitieren zu können.
Diese Strategie kann dazu führen, dass sich die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Software-Tools managen und nutzen, deutlich ändert. Sie bietet Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und Kosteneinsparung, während gleichzeitig die Funktionen von cloudnativen Lösungen genutzt werden. Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass das Team mit dem neuen Code nicht vertraut ist und zunächst für die Nutzung der neuen cloudbasierten Plattform geschult werden muss.
Im Zusammenhang mit der Cloud-Migration bezieht sich Rehosting auf eine Strategie, bei der bestehende Anwendungen und die zugehörigen Daten von einer lokalen Umgebung ohne wesentliche Änderungen in die Cloud verlagert werden. Dieser auch als „Lift and Shift“ bezeichnete Ansatz beinhaltet die Übertragung von Anwendungen und Arbeitslasten in die Cloud-Infrastruktur mit minimalen Änderungen an ihrer Architektur oder Funktionalität, um einen schnellen ROI zu erzielen.
Das Hauptziel des Rehosting besteht darin, Anwendungen schnell in die Cloud zu migrieren und dabei die Infrastruktur des Cloud-Anbieters zu nutzen, ohne dass eine umfassende Neugestaltung oder Neukonfiguration erforderlich ist. Das Rehosting bietet zwar einen relativ unkomplizierten Migrationspfad, schöpft aber möglicherweise die Möglichkeiten der Cloud in Bezug auf Skalierbarkeit, Effizienz und Kostenoptimierung nicht vollständig aus. Er wird häufig gewählt, wenn eine schnelle und risikoarme Migration im Vordergrund steht und geplant ist, die Anwendungen in späteren Phasen für die Vorteile der Cloud zu optimieren. Das bedeutet, dass der Rehosting-Ansatz ideal für Unternehmen ist, die einen konservativen Ansatz verfolgen und keine langfristige Strategie für die Nutzung fortschrittlicher Cloud-Funktionen haben.
Retaining meint die Beibehaltung der aktuellen IT-Landschaft und -Umgebung. Die Entscheidung, nicht in eine Cloud-Umgebung zu migrieren, ist an sich schon eine gültige Cloud-Strategie. Für manche Unternehmen ist die Nutzung der Cloud im Moment vielleicht nicht praktikabel. Vielleicht gibt es Compliance-Beschränkungen, die eine Auslagerung von Daten verhindern, oder eine kürzlich aktualisierte Anwendung, die keine sofortige Priorität für die Migration rechtfertigt. In solchen Fällen ist es ratsam, die Diskussion über Cloud-Computing auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Jede Migration sollte sich an den strategischen Bedürfnissen und der Migrationsbereitschaft Ihres Unternehmens orientieren.
Im Zusammenhang mit der Cloud-Migration bezieht sich der Begriff des „Retiring“ auf den Prozess der Stilllegung oder des Auslaufens bestimmter Anwendungen, Dienste oder Infrastrukturkomponenten, die nicht mehr als notwendig oder nützlich erachtet werden. Bei dieser Strategie werden Altsysteme, Software oder Hardware, die veraltet, redundant oder mit den Zielen der Cloud-Migrationsinitiative unvereinbar sind, identifiziert und außer Betrieb genommen. Folglich werden diese Teile, Komponenten oder Systeme der alten Infrastruktur nicht in die Cloud übertragen.
Retiring kann ein strategischer Teil des gesamten Cloud-Migrationsplans sein, da sie dazu beiträgt, die IT-Landschaft zu optimieren, Wartungskosten zu senken und veraltete Technologien zu eliminieren. Durch die Ausmusterung von Altsystemen oder Anwendungen können sich Unternehmen auf die Optimierung und Migration der wichtigsten und wertvollsten Komponenten in die Cloud konzentrieren.
Kurz gesagt geht es bei der Cloud-Migration um die bewusste Entscheidung, bestimmte IT-Ressourcen, die nicht mehr zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen, abzuschaffen und Platz für effizientere und modernere Lösungen in der Cloud-Umgebung zu schaffen.
Cloud-Migration – ein Aktionsplan
Nach der Auswahl einer Strategie, die den Bedürfnissen, Anforderungen und Zielen eines Unternehmens entspricht, ist es an der Zeit, die Theorie in die Praxis umzusetzen.
Die Gründe und der Umfang der Migration können variieren, aber der grundlegende Prozess umfasst immer die gleichen Schritte. Außerdem sollte das Hauptziel der Migration immer darin bestehen, die Agilität und Kosteneinsparungen zu erzielen, die die Cloud bietet, und gleichzeitig die Sicherheit der Daten und Anwendungsprozesse während und nach der Migration zu gewährleisten. Typischerweise wird ein Migrationsprogramm in drei Hauptphasen unterteilt: Vorbereitung, eigentliche Migration einschließlich Tests und Go-Live sowie Nachbereitung der Migration, da es sich bei der Migration in die Cloud und der Modernisierung in der Cloud um einen fortlaufenden Prozess handelt, der einer kontinuierliche Optimierung bedarf.
Unternehmen haben mehrere Möglichkeiten, wenn sie ihre Cloud-Migration einleiten wollen. Sie können sich für einen Do-it-yourself-Ansatz entscheiden, bei dem sie ihre vorhandenen Arbeitskräfte einsetzen. Alternativ können sie mit einem Public-Cloud-Anbieter zusammenarbeiten und dessen Migrationstools nutzen. Eine weitere praktikable Option ist die Beauftragung von Migrationspartnern, die technisches Know-how und Unterstützung während des Prozesses bieten.
Die folgenden allgemeinen Schritte sollten unabhängig davon immer in einem Cloud-Migrationsprogramm enthalten sein.
Prüfung und Planung
Der erste Schritt eines Migrationsprogramms besteht darin, die bestehende IT-Landschaft mit ihren Lücken und Schwachstellen zu erfassen, die als Grundlage für Innovationen im Unternehmen dienen. Es ist wichtig, die aktuelle IT-Infrastruktur, die Anwendungen und die Daten zu bewerten und zu evaluieren. Die ermittelten verbesserungswürdigen Bereiche bilden die Grundlage für die Cloud-Migrationsinitiative. Darüber hinaus kann das Unternehmen redundante Anwendungen und andere Infrastrukturkomponenten identifizieren, die in der Cloud nicht mehr benötigt werden, wie in der zuvor erörterten Strategie für das Retiring aus der Cloud beschrieben. Es ist wichtig, bereits bei diesen ersten Schritten die relevanten Stakeholder einzubeziehen, insbesondere diejenigen, die direkt von der neuen IT-Infrastruktur betroffen sind.
Nach der Identifizierung von Lücken legt das Migrationsteam klare Ziele für die Cloud-Migration fest und stellt sicher, dass diese den individuellen Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Dies geht über Überlegungen zu Kosteneinsparungen, Skalierbarkeit und Leistungsverbesserungen hinaus. Diese Ziele müssen dann in einen klar definierten und realistischen Zeitplan eingebettet werden.
Der letzte Schritt der anfänglichen Bewertung und Planung ist die Entscheidung über das geeignete Cloud-Bereitstellungsmodell auf der Grundlage der organisatorischen Anforderungen und die Festlegung des Ansatzes für die Durchführung der Migration. Das Unternehmen kann die Migration entweder intern durchführen oder auf das Fachwissen eines Drittanbieters von Cloud-Diensten zurückgreifen.
Sicherheit und Compliance
Während des gesamten Cloud-Migrationsprozesses ist es von entscheidender Bedeutung, dass Sicherheits- und Compliance-Maßnahmen berücksichtigt werden. Durch die Berücksichtigung von Sicherheits- und Compliance-Erwägungen können Unternehmen die allgemeine Sicherheitslage ihrer Cloud-Umgebung verbessern und die gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Es ist wichtig, Sicherheitsexperten einzubeziehen, regelmäßige Bewertungen durchzuführen und sich über die Entwicklung von Sicherheitsbedrohungen und Compliance-Standards zu informieren. Dazu gehören die folgenden Aspekte und Gesichtspunkte:
- Im Zusammenhang mit dem Datenschutz und dem Schutz der Privatsphäre bei der Cloud-Migration ist es unerlässlich, robuste Maßnahmen zu ergreifen. Zunächst müssen Unternehmen einen sorgfältigen Datenklassifizierungsprozess durchführen, bei dem sensible Informationen identifiziert und kategorisiert werden. Dieser Schritt gewährleistet, dass geeignete Sicherheitsmaßnahmen auf die spezifische Art und Bedeutung der Daten zugeschnitten werden können. Die Verschlüsselung wird zu einer entscheidenden Komponente bei der Sicherung der Datenintegrität, die sowohl während der Übertragung als auch im Ruhezustand angewendet wird. Durch den Einsatz von Verschlüsselungsprotokollen können Unternehmen ihre Daten wirksam vor unbefugtem Zugriff schützen. Darüber hinaus ist die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen wie der DSGVO und des Health Insurance Portability and Accountability Act (HIPAA) von größter Bedeutung. Ein Verständnis der Auswirkungen dieser Vorschriften auf die Datenverarbeitung und -speicherung in der Cloud ist unerlässlich, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten und die Datenschutzrechte des Einzelnen zu wahren.
- Ein wirksames Identitäts- und Zugriffsmanagement (Identity and Access Management, IAM) ist für die Sicherung von Cloud-Umgebungen von entscheidender Bedeutung. Unternehmen müssen robuste Authentifizierungs- und Autorisierungsmaßnahmen einsetzen und starke Mechanismen verwenden, um sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen Zugang erhalten. Fein abgestufte Zugriffskontrollen spielen eine entscheidende Rolle, um unberechtigte Zugriffe einzuschränken und die allgemeine Sicherheitslage zu verbessern. Darüber hinaus sind Definition und Durchsetzung von IAM-Richtlinien unerlässlich, um sicherzustellen, dass der Zugriff auf Ressourcen sorgfältig kontrolliert wird. Durch die Implementierung dieser Maßnahmen können Unternehmen ein sicheres IAM-Framework aufbauen, das nicht nur die Identität der Benutzer überprüft, sondern auch sicherstellt, dass der Zugriff auf der Grundlage genau definierter Richtlinien gewährt wird, wodurch das Risiko eines unbefugten Zugriffs und möglicher Sicherheitsverletzungen minimiert wird.
- Die Netzwerksicherheit erfordert besondere Aufmerksamkeit, um sich vor potenziellen Bedrohungen zu schützen. Um den Datenverkehr wirksam zu kontrollieren und zu überwachen, sollten Unternehmen Netzwerksicherheitsgruppen und Firewalls konfigurieren. Dies trägt dazu bei, unberechtigte Zugriffe zu verhindern und die allgemeine Sicherheit der Cloud-Umgebung zu erhöhen. Darüber hinaus ist die Entwicklung einer sicheren Virtual-Private-Cloud(VPC)-Architektur von entscheidender Bedeutung. Dazu gehört die sorgfältige Isolierung und Segmentierung von Ressourcen innerhalb der Cloud, die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit des Netzwerks gegen potenzielle Angriffe und die Gewährleistung einer soliden Grundlage für die sichere Übertragung und Speicherung von Daten.
- Das Compliance-Management ist ein wichtiger Aspekt der Unternehmensführung und erfordert einen systematischen Ansatz, um die Einhaltung von Branchenstandards und Vorschriften zu gewährleisten. Die Aktivierung und regelmäßige Überprüfung von Audit-Protokollen ist als Mittel zur Überwachung und Nachverfolgung von Aktivitäten zu Compliance-Zwecken unerlässlich. Diese Audit-Protokolle dienen als wertvolle Ressource zur Identifizierung potenzieller Probleme und zur transparenten Aufzeichnung von Aktivitäten. Darüber hinaus müssen Unternehmen die branchenspezifischen Compliance-Richtlinien, die für ihr Geschäft relevant sind, verstehen und strikt einhalten. Ob PCI-DSS oder ISO 27001, das Verständnis dieser Rahmenwerke ist entscheidend für die Implementierung der notwendigen Kontrollen und Praktiken, die den gesetzlichen Anforderungen entsprechen und so eine Kultur der Verantwortlichkeit und Compliance fördern.
- Bei der Navigation durch die dynamische Landschaft der Cloud-Migration spielt das Risikomanagement eine zentrale Rolle bei der Stärkung der Cybersicherheit eines Unternehmens. Dies beginnt mit einer umfassenden Risikobewertung, bei der potenzielle Bedrohungen und Schwachstellen systematisch identifiziert werden. Anschließend werden Maßnahmen zur Risikominderung implementiert, um diesen Risiken proaktiv zu begegnen und eine robuste Verteidigung gegen potenzielle Sicherheitsverletzungen zu gewährleisten. Gleichzeitig ist ein effektives Patch-Management entscheidend für die Aufrechterhaltung der Sicherheit von Software und Systemen. Regelmäßige Updates mit den neuesten Sicherheitspatches sind unerlässlich und dienen als proaktive Maßnahme, um bekannte Sicherheitslücken umgehend zu schließen. Durch die Kombination von Risikomanagementpraktiken mit einem sorgfältigen Patch-Management können Unternehmen einen robusten Sicherheitsrahmen schaffen, der potenzielle Risiken minimiert und die allgemeine Widerstandsfähigkeit ihrer Cloud-Infrastruktur erhöht.
- Die Schulung der Mitarbeiter ist von entscheidender Bedeutung, wobei der Schwerpunkt auf der Vermittlung von Kenntnissen über bewährte Sicherheitsverfahren und der Hervorhebung einzelner Elemente der Cloud-Sicherheit liegt. Auch die Sensibilisierung der Nutzer ist für die Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien entscheidend. Durch die Ermutigung der Nutzer, Sicherheitsbedenken aktiv zu melden, wird ein kooperativer und aufmerksamer Ansatz zur Erkennung und Beseitigung potenzieller Bedrohungen gewährleistet. Durch eine Kombination aus gezielten Mitarbeiterschulungen und fortlaufenden Sensibilisierungskampagnen für die Nutzer können Unternehmen eine Kultur des Sicherheitsbewusstseins etablieren und so zur allgemeinen Belastbarkeit ihres Betriebs in der Cloud-Umgebung beitragen.
- Eine umfassende Dokumentation der Sicherheitskonfigurationen, -richtlinien und -verfahren ist unerlässlich, um Transparenz und ein klares Verständnis der Sicherheitslage des Unternehmens zu gewährleisten. Diese Dokumentation dient als wertvolle Ressource sowohl für interne Teams als auch für externe Stakeholder. Darüber hinaus ist die regelmäßige Erstellung von Compliance-Berichten von entscheidender Bedeutung, um Einblicke in die Einhaltung von Sicherheitsstandards und gesetzlichen Vorschriften durch das Unternehmen zu erhalten. Diese Berichte erleichtern nicht nur interne Audits und Bewertungen, sondern dienen der transparenten Kommunikation mit externen Stellen und fördern das Vertrauen in das Engagement des Unternehmens für eine sichere und gesetzeskonforme Betriebsumgebung.
Datenmigration
Der Prozess der Datenmigration in die Cloud beginnt mit einer gründlichen Bewertung der zu migrierenden Daten. Bei dieser Bewertung werden u. a. das Volumen, das Format und die Sicherheitsaspekte der Daten berücksichtigt. Anschließend erfolgt die eigentliche Datenmigration, bei der Methoden wie die direkte Übertragung oder der Versand physischer Geräte zum Einsatz kommen. In dieser Phase wird besonders darauf geachtet, die Ausfallzeiten zu minimieren und die Integrität der Daten zu gewährleisten. Sobald die Daten erfolgreich migriert wurden, werden umfassende Tests durchgeführt, um mögliche Probleme zu erkennen und zu beheben, sowie Leistungstests, um zu überprüfen, ob die Anwendungen die erwarteten Benchmarks in der neuen Cloud-Umgebung erfüllen. Diese Phase ist entscheidend, um einen reibungslosen Übergang und optimale Funktionalität zu gewährleisten.
Migration von Anwendungen
Die Migration von Anwendungen ist ein vielschichtiger Prozess, der mit der Bewertung der Kompatibilität jeder Anwendung mit der gewählten Cloud-Umgebung beginnt. Dabei werden die Details jeder Anwendung untersucht und eine geeignete Migrationsstrategie festgelegt, die Methoden wie Rehosting, Refactoring, Rearchitecture, Replatforming oder Retiring von als veraltet eingestuften Anwendungen umfassen kann. Während des gesamten Migrationsprozesses ist darauf zu achten, dass die Funktionalität der Anwendungen erhalten bleibt, Unterbrechungen minimiert werden und unvorhergesehene Herausforderungen bewältigt werden. Umfassende Tests werden durchgeführt, um die Leistung der migrierten Anwendungen zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Gleichzeitig werden Schulungsprogramme durchgeführt, um den IT-Mitarbeitern und Endnutzern die notwendigen Fähigkeiten zu vermitteln, um die neu migrierten Anwendungen zu navigieren und effektiv zu nutzen. Dieser komplexe Prozess garantiert nicht nur eine erfolgreiche Migration, sondern legt auch den Grundstein für eine kontinuierliche Optimierung in der Cloud-Umgebung.
Tests
Das Testen ist eine zentrale Phase im Cloud-Migrationsprozess und umfasst Bewertungen vor und nach der Migration. Vor der Migration werden umfassende Tests durchgeführt, um potenzielle Probleme zu identifizieren, die während der Migration auftreten könnten. Durch diesen proaktiven Ansatz können Probleme gelöst werden, bevor sie sich auf die Live-Installation auswirken, und die geplante Strategie kann in einer sicheren Umgebung getestet werden. Nach der Migration verlagert sich der Schwerpunkt auf Leistungstests, um sicherzustellen, dass die Anwendungen in der neuen Cloud-Umgebung die vordefinierten Benchmarks erfüllen. Dazu gehört die Bewertung der Effizienz, der Reaktionsfähigkeit und der Gesamtfunktionalität der migrierten Anwendungen, um eine optimale Leistung zu gewährleisten. Durch die Durchführung strenger Tests während des gesamten Migrationsprozesses können Unternehmen Schwachstellen beseitigen, Prozesse optimieren und letztendlich eine reibungslose und erfolgreiche Migration in die Cloud sicherstellen.
Deployment
Nach gründlichen Tests ist das Deployment das eigentliche Go-Live und beinhaltet die Umsetzung des ausgearbeiteten Migrationsplans, der den nahtlosen Übergang von Anwendungen und Daten in die Cloud-Umgebung ermöglicht. Dieser kritische Schritt erfordert Präzision und die Einhaltung des festgelegten Zeitplans, um mögliche Unterbrechungen zu minimieren. Gleichzeitig wird ein aufmerksamer Überwachungsprozess eingeleitet, um die Migration genau zu verfolgen und unvorhergesehene Probleme, die während des Deployments auftauchen könnten, sofort zu beheben. Diese praktische Überwachung stellt sicher, dass die Migration wie geplant abläuft und ermöglicht ein sofortiges Eingreifen, um Probleme zu beheben und die Integrität und Kontinuität der Betriebsumgebung in der Cloud aufrechtzuerhalten. Durch eine strategische Ausführung und sorgfältige Überwachung können Unternehmen die Deployment-Phase mit Zuversicht und Effizienz durchlaufen, um die Vorteile der Cloud-Migration zu nutzen.
Training und Dokumentation
In der Schulungs- und Dokumentationsphase der Cloud-Migration liegt der Schwerpunkt darauf, sowohl dem IT-Personal als auch den Endnutzern und gegebenenfalls anderen Stakeholdern die wesentlichen Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, die für den sachkundigen Umgang mit den neu implementierten cloudbasierten Systemen erforderlich sind. Dazu gehört die Durchführung von Schulungen zu den Funktionalitäten, Schnittstellen und Betriebsverfahren der neuen Umgebung, um eine reibungslose Migration zu gewährleisten. Darüber hinaus wird eine umfassende Dokumentation erstellt, die als wertvolle Ressource für künftige Referenzen und zur Fehlerbehebung dient. Diese Dokumentation enthält wichtige Informationen, Richtlinien und Best Practices, die es den Anwendern ermöglichen, Probleme selbst zu lösen und ihre Nutzung der cloudbasierten Systeme und Anwendungen zu optimieren. Durch die Förderung einer gut informierten Nutzerbasis mittels Schulungen und umfassender Dokumentation verbessern Unternehmen die Gesamteffizienz und Nachhaltigkeit ihrer Cloud-Migration.
Validierung nach der Migration
Nach der Migration in die Cloud ist eine Validierung zwingend erforderlich, um einen effizienten und optimalen Betrieb der neu übernommenen Cloud-Umgebung zu gewährleisten. Es ist wichtig, die erfolgreiche Migration und den Betrieb aller Daten und Anwendungen auf den neuen Cloud-Systemen sorgfältig zu überprüfen, um sowohl die Datenintegrität als auch die Datenkonsistenz sicherzustellen. Um den Erfolg der Migration zu bewerten, kann nun ein Vergleich zwischen vordefinierten Leistungskriterien, Zielen und Benchmarks mit der neu eingerichteten Cloud-Umgebung durchgeführt werden. Dieser Schritt ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Cloud-Infrastruktur den erwarteten Ergebnissen der Migration entspricht und nicht nur die technische Integrität, sondern auch das Erreichen der in der Planungsphase festgelegten Leistungsziele gewährleistet.
Kontinuierliche Verbesserung
In der Phase der kontinuierlichen Optimierung ist die Umsetzung fortlaufender Strategien zur Steigerung der Leistung, Senkung der Kosten und Verbesserung der Gesamteffizienz der Cloud-Umgebung von entscheidender Bedeutung. Dazu gehört die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der Konfigurationen, ein Prozess, der für die Anpassung an sich ändernde Anforderungen und die Nutzung von Fortschritten bei Cloud-Technologien unerlässlich ist. Die kontinuierliche Optimierung stellt sicher, dass die Cloud-Infrastruktur mit den Unternehmenszielen entspricht und auf dynamische Geschäftsanforderungen reagiert. Darüber hinaus ist die Integrierung eines Hypercare-Ansatzes nach dem Go-Live von entscheidender Bedeutung. Dies beinhaltet eine verstärkte Überwachung und Unterstützung unmittelbar nach der Deployment-Phase, um mögliche Probleme oder Herausforderungen sofort anzugehen und zusätzliche Aufmerksamkeit in den kritischen frühen Phasen der Cloud-Implementierung zu gewährleisten. Ein solcher proaktiver Ansatz erhöht die Zuverlässigkeit und Effizienz der Cloud-Umgebung und fördert eine robuste und gut gewartete Infrastruktur im Laufe der Zeit.
Der Umfang der kontinuierlichen Verbesserung hängt auch vom Umfang der vorherigen Cloud-Migration ab. Je nach Strategie können in einer weiteren Cloud-Migrationsinitiative vielleicht noch mehr Anwendungen, Infrastrukturkomponenten und Daten in die Cloud verlagert werden.
Was sind mögliche Herausforderungen bei der Cloud-Migration?
Neben all den bereits erwähnten Vorteilen und Möglichkeiten, die eine Cloud-Migration bietet, ist es wichtig zu erwähnen, dass Cloud-Migrationen ohne sorgfältige Planung zeitaufwändig und kostspielig sein können. Durch eine angemessene Planung und die Auswahl des richtigen Cloud-Anbieters oder Migrationsexpertenteams kann das Risiko, mit einer der in diesem Kapitel beschriebenen Herausforderungen konfrontiert zu werden, jedoch auf ein Minimum reduziert werden.
Insgesamt hängen Umfang und Ausmaß der mit einem Migrationsprojekt verbundenen Risiken und Herausforderungen von den Ressourcen des Unternehmens, den Geschäftsanforderungen und den IT-Kapazitäten sowie von der gewählten Strategie und dem Umfang der Migration selbst ab.
Es ist von entscheidender Bedeutung, technische Komplexitäten innerhalb Ihrer bestehenden Systeme zu erkennen und effektiv zu lösen. Beispielsweise können bestimmte Anwendungen voneinander abhängig sein, und die Verlagerung einer Anwendung ohne Berücksichtigung der anderen kann zu Betriebsstörungen führen. Ältere Systeme könnten nicht mit Cloud-Umgebungen kompatibel sein, was umfangreiche Änderungen oder sogar eine komplette Neuentwicklung erforderlich macht. Das Risiko potenzieller Ausfälle oder Ausfallzeiten, die durch einen vorübergehenden Offline-Status von Anwendungen verursacht werden, hat schwerwiegende Folgen für die Anwendungsperformance und die Kundenbindung, insbesondere wenn keine angemessenen Backups oder Ressourcenzuweisungen vorhanden sind. Auf diese Weise sind die Unternehmensdaten großen Risiken ausgesetzt. Einige Daten sind möglicherweise nicht verfügbar oder es besteht das Risiko einer Verletzung der Datensicherheit. Eine mögliche Strategie zur Abschwächung oder Minimierung dieses Risikos besteht darin, vor der eigentlichen Migration eine sichere Testumgebung einzurichten und ein umfassendes und sicheres Backup der Daten zu erstellen, um potenziellen Verlusten aufgrund der technischen Komplexität und Hindernisse entgegenzuwirken. Die Implementierung von Sicherheitskontrollen wie privilegierter Zugriff und Anwendungsverschlüsselung ist ebenfalls von Vorteil.
Die Migration einer großen Anzahl von Anwendungen in die Cloud stellt eine Herausforderung für die Skalierbarkeit dar und erfordert eine sorgfältige und schrittweise Planung. Insbesondere die Übertragung großer Datenmengen in die Cloud wird zu einer zeitaufwändigen Aufgabe, vor allem in Szenarien mit begrenzter Bandbreite. Treten nach der Migration Probleme auf, kann die Wiederherstellung des vorherigen Zustands kompliziert und zeitaufwändig sein.
Der Übergang zur Cloud geht über eine reine IT-Initiative hinaus und hat das Potenzial, die gesamte Geschäftsstrategie tiefgreifend zu beeinflussen, wie die Annahme eines „Cloud-First“-Ansatzes verdeutlicht. Dieser strategische Wandel beinhaltet die Priorisierung der Nutzung cloudbasierten Lösungen, wobei Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz im Vordergrund stehen. Eine „Cloud-First“-Strategie rationalisiert nicht nur den IT-Betrieb, sondern verändert auch grundlegend die Art und Weise, wie Unternehmen Technologie als integralen Bestandteil ihrer Geschäftsstrategie betrachten. Neben den unmittelbaren operativen Vorteilen wie gesteigerter Effizienz und geringeren Infrastrukturkosten wird die Cloud zu einem strategischen Wegbereiter für weiterreichende Geschäftsziele. Abgesehen von den Vorteilen eines „Cloud-First“-Ansatzes und der Tatsache, dass die Einführung der Cloud in einem Unternehmen nicht nur die IT-Abteilung, sondern das gesamte Unternehmen betreffen kann, ist zu beachten, dass die Initiative mehr Aufwand und eine gründlichere Planung erfordern kann, als zunächst angenommen. Wenn das Team dies nicht in einem umfassenden Ansatz berücksichtigt, kann die Cloud-Migration möglicherweise nicht ihr volles Potenzial im gesamten Unternehmen entfalten und zu Unstimmigkeiten zwischen den verschiedenen und individuellen Interessen und Bedürfnissen der Beteiligten führen.
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